Fairlights
Kurzbeschreibung
Durch das Loch in der Zimmersteckdose gelangt das kleine Mädchen auf einen futuristischen Jahrmarkt der Atomlobby. Graue Gestalten stillen dort ihren Energiehunger, während das Mädchen zunächst staunend über den Jahrmarkt wandert. Ihr Staunen wandelt sich schnell in Entsetzen. Als es sie hinter die Kulissen des Geschehens verschlägt, lernt sie die Schattenseiten der "sauberen" Energiequelle kennen: verstrahlte Leiharbeiter, verseuchte, ausgestorbene Landstriche und immer größere Berge von Atommüll. Von hier aus gibt es für sie kein Zurück mehr. Die Katastrophe ist unausweichlich.Filminfos
Gattung: | Animationsfilm; Kurzfilm |
---|---|
Regie: | Helge Henning; Ilinca Höpfner |
Drehbuch: | Helge Henning; Ilinca Höpfner |
Schnitt: | Helge Henning; Ilinca Höpfner |
Musik: | Sid Gautama |
Länge: | 9 Minuten |
Produktion: | Paralleles Universum freier Film Ingmar Böschen |
Förderer: | KJDF |
Jury-Begründung
Dieser Animationsfilm hebt sich partiell durchaus von anderen filmischen Darstellungen zur Problematik der Atomenergie und ihrer Gefahren ab, da versucht wird, einen eigenen künstlerischen Zugang zu finden. Eine plötzlich sich öffnende Steckdose ermöglicht einem Mädchen den Zugang in ein Wunderland, das aber alles andere als erfreuend ist. Mit einer großen Farbigkeit schreit dem Kind ein Jahrmarkt optisch und zudem noch akustisch entgegen. Dazu wird mehrfach der Satz vom Sprecher der Off-Stimme von Nick Cave beklemmend-drohend wiederholt: „Hey Mädchen, hast du dich verirrt?“ Mit knapper Mühe entrinnt es der sich anbahnenden und dann eintretenden Katastrophe. Manches bleibt dabei leider plakativ und sehr direkt. Die Tafeln mit dem Hinweis auf Fukushima und Tschernobyl sind nicht zu übersehen, Blutströme wabern auffällig über die Leinwand. Augenfällig ist dieser Film inhaltlich und formal weniger für den deutschen als vielmehr für einen internationalen Markt konzipiert.Kontrastiv und schon fast verniedlichend wirkt dann die bewusst naive Schwarz-Weiß-Zeichnung des Mädchens mit Kerze und Handwindmühle als filmisches Finale.