Fahrerflucht

Jury-Begründung

Prädikat wertvoll

Der Bewertungsausschuß hat dem Film mit 4:1 Stimmen das Prädikat
"wertvoll" erteilt.

Dies ist ein interessanter Kurzspielfilm, der den
Bewertungsausschuß zu einer sehr langen Diskussion anregte, die
positive Wertung wie auch Kritik gleichermaßen kontrovers zum
Vorschein brachte.

Der plötzliche Einbruch eines angetrunkenen jungen Paares in eine
scheinbar sehr bürgerlich festgefahrene Welt setzt Emotionen bei
allen vier Protagonisten frei und schafft auch eine eigentümlich
irrationale Atmosphäre mit Suggestionskraft.

Leider ist nach Meinung des Bewertungsausschusses die filmische
Umsetzung nur teilweise geglückt. Angedeutete Stimmungen werden
nur verworren weitererzählt. Befindlichkeiten sind zwar spürbar,
werden aber nur vordergründig und mit filmischen Versatzstücken
und Zitaten optisch umgesetzt. Das Spiel der Akteure ist in
einigen Szenen stimmig, dann wieder auch theatralisch-unwirklich.
Gute Dialoge wechseln mit klischeehaften. Die früh einmontierten
Traumbilder nehmen leider die Auflösung (Tod des Mädchens) schon
vorweg.
Kamera, Montage und musikalische Begleitung entsprechen dem
ansonsten guten handwerklichen Niveau dieses Films.

Im Entwurf gezeichnet:
Kutter
(Adrian Kutter)
Vorsitzender

Als Beisitzer haben an der Begutachtung mitgewirkt:

Claudia Dietrich
Alfons Dlugosch
Uwe Schrader
Ulrike Wünscher