Jury-Begründung
Prädikat besonders wertvoll
Dies ist ein Spannungsfilm der besonderen Art: Ohne vordergründige, spekulative Action, ohne Horror und Brutalitäten baut sich - und dies dank eines hervorragenden Drehbuches - ein Spannungsbogen auf, der zugleich fesselt wie auch bewegt. Kein üblicher Kriminalfall ist zu lösen, nicht der klassische Gegensatz zwischen Gut und Böse auszufechten. Nein: Zwei hochinteressante und sehr aktuelle Thesen werden gegenübergestellt, bei denen nicht nur der Protagonist, sondern auch die Zuschauer ins moralische Wanken versetzt werden. Hat der Forscher das Recht, für medizinische Expermimente, auch wenn es um das Überleben vieler geht, Menschen gegen ihren Willen als Versuchsobjekte zu benutzen? Der Film machte es sich bei der Beantwortung dieser Frage nicht leicht, geht sehr analytisch vor und stürzt den Zuschauer in ein Wechselbad der Gefühle. Dramaturgisch ohne Fehl und Tadel und glänzend inszeniert präsentiert sich dieser Film. Ganz stark sind Hugh Grant und Gene Hackman in den Hauptrollen. Alle weiteren Charaktere sind glänzend besetzt und bestechen durch ihr Spiel. Die Leistung von John Bailey an der Kamera sorgte für außergewöhnliche Einstellungen und spannungssteigernde Schwenks und Fahrten. Musik und Montage unterstützen auf ideale Weise die Dramaturgie des Films.