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Jury-Begründung

Prädikat wertvoll

Alkohol, Koks und Auto-Diebstahl bestimmen den Alltag von Berliner Jugendlichen. Authentisch eingefangen erfährt der Zuschauer von den Mutproben und Ängsten und der ausweglosen Situation der Clique. Erzählt wird anhand der Figur des zunächst unbeteiligten Robert (Andreas Dinah Diakité) die brutale Zwangsläufigkeit, mit der man in die Spirale von Gewalt und Cliquenverhalten hineingezogen wird. Die Akteure, sehr gut dargestellt vor allem von Robert Viktor Minich, Christiane Paul und Florian Lukas, kommen nicht aus den Verstrickungen heraus, ebensowenig wie die Zuschauer.

Auch ohne Höhepunkte fesselt der Film und erzählt von Beginn bis zum Ende von der Perspektivlosigkeit dieser Lebenssituation. Mit den Mitteln des Action-Films gelingt es der Regie, auf packende Art die Entwicklung dieser Jugend-Gang zu erzählen. Die Charaktere sind vielschichtig angelegt und es zeigt sich, daß die Personen in sich unentschieden sind. Dadurch wurde eine unzulässige Schwarz-weiß-Zeichnung vermieden. Gefallen haben dem Bewertungsausschuß auch die leisen Hinweise auf das Umfeld, in dem diese Jugendlichen aufgewachsen sind und leben, sowie die Veränderung der Persönlichkeit durch Drogen.
Der Film zeigt keinen Ausweg aus den Situationen und überläßt es den Zuschauern, Schlüsse oder Überlegungen selbst zu ziehen.
Bemängelt wurden die stellenweise akustisch schwer verständlichen Dialoge, was bei dem ansonsten handwerklich gut gemachten Film erstaunt.