Erinnerung an Rheinhausen

Filmplakat: Erinnerung an Rheinhausen

Kurzbeschreibung

Dokumentation über den Kampf der Arbeiter gegen die Stilllegung des Krupp-Stahlweks in Rheinhausen und ihre Niederlage.
Prädikat besonders wertvoll

Filminfos

Gattung:Dokumentarfilm
Regie:Klaus Helle; Rainer Komers
Drehbuch:Klaus Helle; Rainer Komers
Kamera:Rainer Komers
Schnitt:Laura Burns; Gerda Edinger
Länge:72 Minuten

Jury-Begründung

Prädikat besonders wertvoll

Mit dem höchsten Prädikat honoriert der Bewertungsausschuss einen Dokumentarfilm, der es fertig bringt, einen historischen abgeschlossenen Vorgang aus dem Wirtschaftsleben, die Schließung eines Stahlwerkes in Rheinhausen, aus distanzierter Sicht und dennoch emotional engagiert filmisch zu präsentieren. Weniger chronologisch als impressionistisch wird das Ereignis aufgeblättert, ohne dass das Problem, der Arbeitskampf, zu kurz käme. Die Menschen, um die es hier geht, sind sachlich, eher leidenschaftslos eingebracht, und der Verzicht auf jeglichen Kommentar verhilft ihnen dadurch zu größtmöglicher Authentizität.

Die Autoren haben bewusst auf hektischen Schnitt und übertriebenes Tempo verzichtet, vielmehr Ruhepausen (Bilder aus der Stahlproduktion) eingebaut, die dem Zuschauer wie auch den Beteiligten Gelegenheit geben, immer neu und konzentriert sich auf das Thema einzulassen – den Arbeitskampf. Immer wieder wird der Produktionsprozess sichtbar gemacht, als falle es der Kamera genauso schwer, sich von der Arbeitsstelle zu entfernen, wie den Stahlwerkern. Das Interesse des Zuschauers an dem Film wächst in dem Maße, in dem er einige Belegschaftsmitglieder kennenlernt und damit Gelegenheit bekommt, Sympathie zu entwickeln. Nach Auffassung des Bewertungsausschusses nimmt diese Dokumentation in der Reihe der zeit- und sozialkritischen Berichte durch ihre Dramaturgie, ihre engagierte persönliche Sichtweise und die teilweise unkonventionelle Erzählstruktur einen hervorragenden Rang ein.