Epsteins Nacht

Kinostart: 07.11.02
2001
Filmplakat: Epsteins Nacht

FBW-Pressetext

Aufarbeitung der Vergangenheit (Holocaust), Schuld und Sühne in einem bewegenden Melodram, das vor allem durch die Leistungen seiner Hauptdarsteller beeindruckt.
Prädikat besonders wertvoll

Filminfos

Gattung:Drama
Regie:Urs Egger
Darsteller:Bruno Ganz; Mario Adorf; Günter Lamprecht
Drehbuch:Jens Urban
Länge:85 Minuten
Kinostart:07.11.2002
Verleih:Constantin Film Verleih GmbH
Produktion: MTM Medien & Television München GmbH, Constantin Film Produktion; Dschoint Ventschr Filmproduktion; DRS; Filmhaus; ORF;
FSK:12

Jury-Begründung

Prädikat besonders wertvoll

Otto Tausig, als der KZ-Überlebende Karl Rose, hat es sich zum Anliegen gemacht, soweit er es nur kann, jeden von den Nazis Ermordeten mit seinem Namen zu erinnern, jedem Holocaust-Opfer seinen eigenen Platz und seine Würde zu belassen. Dem Schicksal von drei überlebenden Juden gibt der emotional bewegende Film einen Raum - und er beläßt es nicht bei einfachen Wahrheiten. Ausgerechnet an Weihnachten erkennen die drei hartgeprüften Freunde im Priester einer Berliner Kirche ihren KZ-Peiniger wieder. Günter Lamprecht gibt dem untergetauchten früheren Hauptsturmführer eine beklemmende Normalität, Mario Adorf als Jochen “Jokele” Epstein und Bruno Ganz als Adam Rose beeindrucken mit ihrer Präsenz.

Die Konfrontation der drei jüdischen Freunde mit dem Täter und mit der traumatischen Vergangenheit geht unter die Haut. Eigentlich mehr oder weniger ein Kammerspiel, sind es das ausgefeilte Drehbuch, die inszenatorischen Leistungen und die Kunst der Darsteller, die den Film zum großen Resonanzkörper für Gefühle und Verzweiflung, Schuld und Verstrickungen machen. Und so trägt auch dieser engagierte und mutige Film seinen Teil dazu bei, ein Stück Würde für die Opfer zu bewahren.