Jury-Begründung
Prädikat besonders wertvoll
Ein Film mit solch einem Titel kann nicht ganz schlecht sein. Und tatsächlich ist es Bernhard Wenger hier gelungen, mit einem sanften und melancholischen Witz von einem Menschen zu erzählen, der wie verloren durch den Film wandelt, aber gerade durch seine Passivität sehr interessant und sympathisch wirkt. Aaron ist Schwede und macht mit seiner Freundin einen Wellnessurlaub in einem Hotel in den Österreichischen Bergen. Doch die Freundin selbst ist nicht lang zu sehen: Nach einem Streit verlässt sie das Hotelzimmer und, wie der Titel verspricht, wird Aaron sie für den Rest des Films suchen. Auf dieser Suche erkundet er nach und nach das Hotel, das die zweite Hauptrolle spielt. Denn Wenger gelingt es meisterlich, diesen Mikrokosmos mit seinen kulinarischen, sportlichen und landschaftlichen Attraktionen wie eine faszinierende und atmosphärisch reiche Welt erscheinen zu lassen, in der sich sowohl die Gäste wie auch das Personal wie in Watte verpackt bewegen. Wenger erzählt mit einer ungewöhnlichen Zärtlichkeit von seinen Protagonisten, und dabei gibt er auch Nebenfiguren, die nur wenige Sekunden im Bild sind, genügend Raum und Tiefe, um erstaunlich präsent und lebendig zu wirken. Dies gelingt auch, weil jede Einstellung mit großer Raffinesse komponiert ist, und der ruhige Erzählrhythmus den Zuschauer durch den Film flanieren lässt. Und Wenger hat das Timing eines guten Komödienregisseurs. Sein Film hat ein paar wunderschön angelegte Pointen, und auch die Dialoge, bei denen oft damit gespielt wird, dass der Schwede Aaron auch sprachlich nicht in seinem Element ist, haben einen ganz eigenen, lakonischen Humor. Vor allem aber hat Wenger eine originäre filmische Handschrift, die große Hoffnungen auf seinen ersten langen Spielfilm weckt.