Filmplakat: Enjoy your meal

FBW-Pressetext

Das Wesen auf dem Sofa hat eigentlich immer Hunger. Wie gut, dass der Schalter, mit dem das Essen bestellt werden kann, direkt neben dem Sofa liegt. Und wie gut, dass das Haus, in dem das Wesen lebt, direkt mit der Nahrungsquelle verbunden ist – einer Riesenbanane, in der riesige Schaufelbohrer permanent kleine mundgerechte Portionen hinauffördern, schön in Plastik abgepackt. Da heißt es dann fröhlich „Enjoy your meal“. Bis eines Tages der Schalter versagt. Und die Botschaft lautet: „Unfortunately that’s impossible!“ Mit ENJOY YOUR MEAL stellten sich die Filmschaffenden Christian Manzke und Sofie Kienzle einem 48-Stunden-Wettbewerb. Prämisse war es, mit den drei Begriffen „Maschine – Zukunft – Banane“ einen Kurzfilm zu erschaffen. Und das Ergebnis ist mehr als beeindruckend. In liebevoll detailreich inszenierter Stop-Trick-Animation gelingt dem Film die perfekte Parabel auf unser Verhalten heute, durch das die Welt von morgen zerstört wird. Ob zügelloser Konsum, Ressourcenverschwendung, Raubbau an der Natur – all diese Aspekte greift ENJOY YOUR MEAL in nur 2 Minuten knackig und pointiert auf. Ein prägnanter Kurzfilmspaß, der die Zuschauenden im besten Sinne nachhaltig unterhält.
Prädikat besonders wertvoll

Filminfos

Gattung:Animationsfilm; Kurzfilm; Stop-Motion; Fiction
Regie:Christian Manzke; Sofie Kienzle
Drehbuch:Christian Manzke; Sofie Kienzle
Kamera:Christian Manzke; Sofie Kienzle
Schnitt:Christian Manzke; Sofie Kienzle
Webseite:sofie-kienzle.de;
Länge:2 Minuten
Verleih:Kurzfilm Agentur Hamburg
Produktion: Sofie Kienzle, Christian Manzke;

Jury-Begründung

Prädikat besonders wertvoll

Ein kleiner Bananenplanet im Weltall, obenauf ein Häuschen mit rauchendem Schlot und im gediegenen Inneren eine genauso drollige wie verfressene kleine Knetkugel, die einen Essensautomat bedient. Alles an ENJOY YOUR MEAL wirkt in den ersten Momenten hübsch unschuldig, aber dann geht es richtig zur Sache.

Eine kleine Pretiose, das ist Christian Manzkes und Sofia Kienzles ENJOY YOUR MEAL. Gelangweilt drückt der schweinchenfarbene Planetenbewohner immer wieder auf den Knopf zur Essensausgabe und tatsächlich hat es auch der Jury Spaß gemacht, ihm zuzusehen, wie er das Essen in sich hineinschlingt. Was weder der kleine Vielfraß noch die Jury ahnen ist, dass er dabei jedes Mal Raubbau am eigenen Planeten betrieben hat.

Mit einfachen Mitteln setzt ENJOY YOUR MEAL einen logischen, ökologischen Sachverhalt um. Der Kurzfilm macht sinnfällig, was uns Erdbewohnern so schwer fällt zu verstehen: dass wir mit den Schätzen der Erde so nicht grenzenlos weiter verfahren können. Viel brauchten die beiden Filmemacher für die Umsetzung nicht: Pappe, Schaumstoff, Knetgummi, ein wenig Geschicklichkeit und natürlich einen Riesenhaufen Kreativität. Es hat sich gelohnt: In nur 48 Stunden haben sie einen genauso klugen wie sehenswerten Stop-Motion-Clip geschaffen, der keinen Zeigefinger erhebt, ihn aber geschickt in eine Wunde legt.

Ein origineller Stoff mit zeitkritischer Relevanz in einer hervorragenden Umsetzung. Bei ENJOY YOUR MEAL stimmt tatsächlich alles. Wer diesen Kurzfilm gesehen hat, kann sicherlich nicht mehr ohne schlechtes Gewissen zusehen, wie wir unseren Planeten nur aus Bequemlichkeit zur toten Hülle verkommen lassen. Nach nur kurzer Diskussion war sich die Jury einig, dass ENJOY YOUR MEAL mit dem Prädikat BESONDERS WERTVOLL ausgezeichnet werden muss.