Engel - Wenn Wünsche wahr werden

VÖ-Datum: 22.07.21
2020
Filmplakat: Engel - Wenn Wünsche wahr werden

FBW-Pressetext

Ein fantasievolles und abenteuerreiches Märchen für Kinder über große Wünsche und große Freundschaften.

Als dem Mädchen Engel eine magische Uhr in die Hände fällt, die jeden Wunsch sofort erfüllt, ist sie erst einmal total begeistert. Doch schnell muss Engel begreifen, dass so eine große Macht auch Probleme mit sich bringen kann. Mit seinen märchenhaften Elementen, einer sympathischen Hauptfigur und einer spannenden Geschichte bringt der Film alles mit, was ein guter Kinderfilm braucht.

Die Geschichte, die der niederländische Kinderfilm ENGEL – WENN WÜNSCHE WAHR WERDEN erzählt, wirkt wie ein fantasievolles Märchen. Doch erzählt der Film ganz wahrhaftig auch von realen Problemen, die Kinder mit sich tragen. Das Thema Freundschaft, die materiellen Wünsche, die auf den ersten Blick so wunderbar erscheinen, aber doch ganz nebensächlich sind, um wirklich glücklich zu sein, die Verantwortung, die man auch als Kind lernen muss, wenn man plötzlich so viele Möglichkeiten hat. Der Film in der Regie von Dennis Bots erzählt all dies ohne erhobenen Zeigefinger und verliert nie auch den Spaß an der Ausgangsidee. Und so rasen Engel und ihre beste Freundin schon mal in Autoscootern durch den Park oder lassen den Lehrer in Kleid und mit Make-Up die Klasse betreten. Die Figur des Mädchens Engel wird sensibel entwickelt, das Spiel der jungen Hauptdarstellerin Liz Vergeer ist dabei sehr natürlich. Auch die anderen Charaktere sind gut besetzt und von der Regie geführt, außer einem wirklich fiesen Gegenspieler, dem Engel und ihre Freundinnen das Handwerk legen müssen, sind alle Figuren mit vielen Facetten gezeichnet, auch die scheinbar oberflächlich arroganten Mädchen in Engels Klasse. Mit viel Natürlichkeit sowie einem genauen Blick für die Zielgruppe holt ENGEL – WENN WÜNSCHE WAHR WERDEN schon junge Zuschauer*innen als gute Unterhaltung mit positiver Botschaft ab.
Prädikat wertvoll

Jury-Begründung

Prädikat wertvoll

ENGEL – WENN WÜNSCHE WAHR WERDEN ist ein Kinderfilm, der im Grunde alle Zutaten bereithält, um in der Zielgruppe bestens zu unterhalten. Als Märchen mit „Tischlein deck Dich“-Motivik ausgestattet, baut sich die Handlung in klassischer Mischung aus magischen Momenten, Spannung, Slapstick, einer vertrauten Figurenkonstellation und klaren Botschaften zu einem bunten und unterhaltsamen Filmerlebnis auf. Besonders zwei Aussagen arbeitet der Film auf interessante Weise heraus. Da ist zum einen das Thema der Macht: Durch die magische Uhr kann sich das Mädchen mit dem Namen Engel alle Wünsche erfüllen und erhält damit fast uneingeschränkte Macht über alle anderen Figuren. Sie lernt, dass alles, was sie tut, für andere Konsequenzen hat, dass also Macht große Verantwortung bedeutet – eine für das Zusammenleben wichtige Erkenntnis, die sich hier spielerisch vermittelt. Zum anderen rückt der Film das Thema Konsum kritisch in den Blick: Engel kann sich die tollsten Dinge herbeiwünschen und alles besitzen, was sie mag – nur um am Ende zu erkennen, dass sie vollauf zufrieden sein kann mit dem, was sie schon längst ist und hat. Der Film verhandelt damit zwei aktuell wichtige soziale Aspekte, die er im Laufe der Handlung gut auflöst. Der Weg dahin allerdings hat die Jury dramaturgisch nicht immer überzeugen können, da der Spannungsbogen zur Mitte des Films hin auf unnötige Weise in die Länge gezogen wird. Dies geschieht vor allem in den Momenten, in denen Engel sich und anderen Figuren immer wieder und immer neue Wünsche erfüllt. Da strebt der Film nach Buntheit und nach sehnsuchtsvollen Bildern – tatsächlich aber verliert er nach Ansicht der Jury deutlich an Tempo und Spannung und lässt einige Redundanzen zu. Auch die Entscheidung, das Elternhaus als erfolgreich und offensichtlich wohlhabend zu zeichnen, was sich in der Ausstattung des Hauses und nicht zuletzt der extrem opulenten Party am Filmschluss offenbart, sah die Jury gerade angesichts der genannten Botschaften als etwas unglücklich.
Alles in allem also ist der Film nicht unbedingt von Subtilität geprägt. Und doch, da ist sich die Jury sicher, kann ENGEL – WENN WüNSCHE WAHR WERDEN dank überzeugender schauspielerischer und filmischer Mittel am Ende auch erzählerisch die Zielgruppe erfreuen.