Elisa

Kinostart: 30.11.95
1995
Filmplakat: Elisa

Kurzbeschreibung

Nach einer unbeschwerten Zeit in Paris begibt sich Marie nach dem Selbstmordversuch ihrer Mutter auf die Suche nach ihrem verschwundenen Vater, um sich an ihm zu rächen
Prädikat besonders wertvoll

Filminfos

Gattung:Melodram
Regie:Jean Becker
Darsteller:Gérard Depardieu; Vanessa Paradis; Clotilde Courau; Sekkou Sall; Florence Thomassin
Drehbuch:Jean Becker; Fabrice Carazo
Kamera:Etienne Becker
Schnitt:Jacques Witta
Musik:Zbigniew Preisner; Serge Gainsbourg; Michel Colombier
Länge:115 Minuten
Kinostart:30.11.1995
Verleih:Neue Constantin
Produktion: Films Christian Fechner,, Solo Productions/TF1 Films Production, Paris
FSK:16

Jury-Begründung

Prädikat besonders wertvoll

„Elisa“ ist ein Film in zwei Teilen: Teil eins entwickelt den Charakter und die Person von Marie, ihr Schicksal der zweiten Geburt, die Konsequenzen aus dem Selbstmord der Mutter, das Aufwachsen im Erziehungsheim, das Herumlungern mit Solange und Ahmed in Paris und die Entscheidung, sich ihrer Geschichte zu stellen. Die Dramaturgie folgt dem Rhythmus der Großstadt Paris, erzählt in Rückblenden von der Kindheit und ermöglicht den Zuschauern, die Handlungsweise Maries zu verstehen. Mit ihrem Entschluß, das für sie furchtbare Erlebnis des Selbstmordes ihrer Mutter zu klären und ihren Vater zu suchen, verändert sich Marie nach und nach. Sie beginnt mit der Rache an den Personen, die sie für den Tod der Mutter verantwortlich macht.

Vanessa Paradis überzeugt in der Rolle der Marie. Die Geschichte ihrer Wandlung ist glaubwürdig und die Gesamtentwicklung der Erzählung bleibt auch trotz des gänzlich anderen zweiten Teils erhalten. Mit der Ankunft an der bretonischen Küste, dem Finden des Vaters und der Zeitspann, bis er weiß, wer Marie ist, ändert der Film Rhythmus und Erzähltempo und entspricht damit der kargen Landschaft und dem ruhigen, ereignislosen Leben auf dem Lande. Beide Stufen der Filmhandlung sind geschlossen, unabhängig voneinander existierende Welten, die durch die Personen der Marie verbunden werden. Dies gelingt Vanessa Paradis gut, stark in Szene gesetzt durch Großaufnahmen bricht der Film nicht auseinander. Den melancholischen Grundton des zweiten Teils bestimmt Gérard Depardieu als Vater.

Ein französisches Melodram, mit allen Sentimentalitäten und dem dazugehörigen Happy-End, das leider im Gegensatz zu dem Rest des Films in der letzten Einstellung den Bildern nicht mehr vertraut und in einem unnötigen Monolog das gute Ende beschört.