Eines Tages irgendwann
Kurzbeschreibung
Trotz unterschiedlicher Charaktere kommen sich zwei Frauen, die als Briefverteilerinnen bei der Post arbeiten, näher, während sie in ihren Beziehungen zu ihren Freunden scheitern.Filminfos
Gattung: | Spielfilm |
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Regie: | Vadim Glowna; Petra Fuchs |
Darsteller: | Anne Kasprik; Kim Kübler |
Drehbuch: | Petra Fuchs |
Kamera: | Oren Schmuckler |
Schnitt: | Wolf Vogel |
Musik: | Jörg Schoch |
Länge: | 83 Minuten |
Produktion: | Lutz Weidlich Filmproduktion Lutz Weidlich, Weidlich, Lutz, Filmproduktion, Berlin Factory Productions/Atossa Film Produktion GmbH, Berlin |
Förderer: | FFA |
Jury-Begründung
Nicht ohne Bedenken und erst nach längerer Diskussion fand sich der Bewertungsausschuss zu einem positiven Votum bereit. Bemängelt er doch den zu großen Gegensatz zwischen dem, was dieser Film wollte und dem, was er erreicht hat. Was er offenbar wollte: Das Leben der kleinen Leute in einer großen Stadt zu zeigen, den Leerlauf ihres Alltags, die Sprachlosigkeit und Kontaktarmut, ihre Sehnsucht und ihr ständiges Hoffen. Und die dafür erforderliche Atmosphäre wollte er bereitstellen.Aber der Film versperrt gleichsam sich selbst die Wege zu seinem Ziel, indem er versäumt hat, sich eine Identität zu geben. Schon bald stellt sich die Frage nach Ort und Zeit und nach der Beschaffenheit der Protagonisten. Die Anonymität des Schauplatzes und der Menschen lässt das Interesse an ihnen schnell erlahmen. Das viele Kommen und Gehen und Fahren, das den Fluss der Handlung übermäßig retardiert, sowie der wiederholte Kameraschwenk über das Stadtpanorama sind wenig hilfreich. Spielt der Film in Deutschland? In der Tschechoslowakei? In einer Groß- oder Kleinstadt? Die fehlenden Antworten auf diese und andere Fragen vermindern des Zuschauers Anteilnahme am Geschehen und am Schicksal der kleinen Leute, über die er gern mehr, und zwar Typischeres, erfahren hätte. Trotz dieser Einwände ergab sich angesichts der Leistung von Kamera und einiger Darsteller eine knappe Mehrheit für ein Prädikat.