Ein Winternachtstraum

Kinostart: 21.12.95
1995

Kurzbeschreibung

Ein vom Pech verfolgter Schauspieler versucht, unterstützt von einer ehrgeizigen Agentin, mit mittelmäßigen Mimen in der Provinz den "Hamlet" zu inszenieren, um seine eigene Karriere aufzubauen.
Prädikat besonders wertvoll

Filminfos

Kategorie:Spielfilm
Regie:Kenneth Branagh
Darsteller:Michael Maloney; Richard Bries; Nick Farrell; Mark Hadfield; Gerard Horan
Drehbuch:Kennteh Branagh
Kamera:Roger Lanser
Schnitt:Neil Farrell
Musik:Jimmy Yuill
Länge:99 Minuten
Kinostart:21.12.1995
Verleih:Concorde
Produktion: Castle Rock Entertainment, Castle Rock Entertainment, Los Angeles, Calif.
FSK:12

Jury-Begründung

Prädikat besonders wertvoll

Einmal mehr stellt Kenneth Branagh unter Beweis, dass seine Wurzeln beim Theater liegen und diesem auch seine große Liebe gehört. Mit feiner Ironie und großer Menschlichkeit erzählt er die Geschichte einer zusammengewürfelten Crew von arbeitslosen Schauspielern, die sich - wie zur Selbstbestätigung - zur Einrpobung einer Hameltinszenierung drei Wochen lang in einer ausrangierten Kathedrale in der englischen Provinz zusammenfinden. In der Erfüllung ihres Traums finden die Akteure zu ihrer Identität. Branagh wählte die Charaktere trefflich aus und fügte die Schicksale der Personen hervorragend in die Handlung ein. Jeder der Schauspieler kann auf seine Weise eine Probe seines Könnens abgegeben, wobei sie durchaus auch hin und wieder dem "Affen den Zucker geben" dürfen, ohne dass die Situationskomik in Gefahr gerät, ins Kitschihe abzugleiten. In der etwas zu deutlichen Karikierung der Hollywood-Agentin (Joan Collins) und dem etwas zu versöhnlichen Schluss des Stückes findet Kenneth branagh offenbar auch parabelhaft den Ansatz zu persönlicher Kriktik; Weg aus der Traumwelt Film, zurück zu den Brettern, die für einen großen Mimen die Welt bedeuten.
Branagh inszeniert temproreich, ja mit fast südländischem Temperament. Bestechend arbeitet die Kamera mit guten Schwarzweißeffekten. Hervorgehoben werden müssen auch die gute Ausstattung (mit Liebe zum Detail) und der hervorragende Schnitt. Die sorgfältige Synchronisation belässt dem Film auch in der deutschen Fassung seine außergewöhnlich stimmige Atmosphäre.