Ein wahres Verbrechen

Kinostart: 29.04.99
1999
Filmplakat: Ein wahres Verbrechen

Kurzbeschreibung

Körperlich und seelisch kaputter Zeitungsreporter, ein Profi
alter Schule, verläßt sich noch ein Mal auf seine Spürnase und
untersucht den Fall eines angeblichen (schwarzen) Mörders, der am
gleichen Tag hingerichtet werden soll.
Prädikat besonders wertvoll

Filminfos

Gattung:Drama; Thriller; Kriminalfilm
Regie:Clint Eastwood
Darsteller:Isaiah Washington; James Woods; Clint Eastwood; Lisa Gay Hamilton
Drehbuch:Larry Gross; Paul Brickman; Stephen Schiff
Buchvorlage:Andrew Klavan
Länge:127 Minuten
Kinostart:29.04.1999
Verleih:Warner
Produktion: Zanuck Company, Los Angeles, Calif., Zanuck Company; Malpaso Production;
FSK:12

Jury-Begründung

Prädikat besonders wertvoll

Clint Eastwood gelingt erneut, woran viele Drehbuchautoren und
Regisseure auf halber Strecke scheitern: Unterhaltungskino auf
bestem handwerklichen und künstlerischen Niveau, mit Tiefgang,
Spannung, Witz und Tempo. Als Hauptdarsteller wie Regisseur ist
Eastwood einfach souverän. Diesmal ist er Steve Everett, ein
Filou und abgewrackter Reporter. Und er hat kaum einen halben Tag
Zeit, seiner schon verloren geglaubten Spürnase zu folgen und
einen zum Tode Verurteilten in letzter Sekunde vor der
Hinrichtung zu retten. Der Film ist präzise gearbeitet wie ein
Uhrwerk. Wie sich Zusammenhänge und Verknüpfungen erschließen,
macht nicht nur Sinn, sondern auch Vergnügen. Bis in die
kleinsten Nebenfiguren stimmig, vielschichtig in dem, was er an
gesellschaftlichen Gegenwartsproblemen anschneidet, bewahrt der
Film seine menschenfreundliche Haltung und durchgängig Humor. Der
filmische Epilog bietet mit seinem völlig unterkühlten,
lakonisch-witzigen Happy-End noch einmal eine besonderes
Kabinettstück.
Clint Eastwood und seine drei Drehbuchautoren haben die
Romanvorlage von Andrew Klavan von St. Louis ins kalifornische
Oakland verlegt und lange gefeilt und poliert. Das Ergebnis: Wie
in den besten Studiozeiten Hollywoods gibt es ein Feuerwerk an
witzigen, nachdenklich stimmenden und zynisch-klugen Dialogen,
gibt es Szenen mit Schmiß und präzisem Timing und eine filmische
Gestaltung, die souveräner und gekonnter nicht sein könnte.