Ein schöner Tag

Jury-Begründung

Prädikat wertvoll

Die Geschichte, die hier erzählt wird, schreibt das Leben oft und immer wieder neu:
Ein verliebtes Paar trennt sich durch äußeren Druck und trifft sich nach langen Jahren wieder. Viel von damals stellt sich nun anders dar, Überraschendes offenbart sich. Aber gibt es in all diesen Geschichten noch einmal einen Neubeginn?

Solche Geschichten bemühen meistens einen Spielfilm in abendfüllender Länge. Hier rollt das Melodrama in nur 27 Minuten ab, umspannt eine Lebensklammer von 20 Jahren. Unprätentiös, sehr menschlich und mit melancholischem Unterton baut der Film seinen Spannungsbogen auf, unterstützt durch eine behutsame und auch sehr variable Kameraführung.

Im Ausschuss entzündete sich die Diskussion um Erzählform und Spielrhythmus. Ist die sehr konventionelle und ruhige filmische Umsetzung nach Meinung eines Teils des Ausschusses ein bewusstes Stilmittel, so sah das der andere Teil als etwas altbacken, klischeehaft und vorhersehbar an.

Einen dramaturgischen Bruch im Film stellen nach einhelliger Meinung aller FBW-Jurymitglieder die beiden Rückblenden dar, die zum Verständnis der Geschichte nicht notwendig sind und auch Fehler in der Ausstattung aufweisen.

Die musikalische Untermalung von Andrea Morricone passt sich dem eher konservativen Erzählstil zwar gut an, eine Reduktion an einigen Stellen hätte dem Gesamteindruck des Films jedoch gut getan.