Jury-Begründung
Prädikat wertvoll
Ein Igel schämt sich seiner Stacheln und hat so große Angst davor, von dem angebeteten weiblichen Wesen abgewiesen zu werden, dass er sich nicht traut, den entscheidenden ersten Schritt ganz zu tun. Diese Geschichte wird hier auf ihren Kern reduziert und mit der Hilfe von starken Zeichen erzählt. Die Blume am Paket, der Mantel, der nicht den Träger, sondern andere vor seinen Stacheln schützen soll, der Handschuh, mit dem er eine Möglichkeit anbietet, sich ihm zu nähern, die blutige Verletzung und die Betonung der weiblichen Formen – all das sind starke Bilder, durch die die Geschichte ihr Gewicht und ihre wehmütige Stimmung erhält. Überzeugend ist auch, wie stofflich die Figuren animiert sind. Deutlich erkennbar sind die Textur der schaumstoffartigen Haut, der Stacheln, des dicken Stoffes, auf dem man auch die Nähte gut erkennen kann. So ist es eher die sorgfältige und einfallsreiche Animation als die nach der Meinung einiger Jurymitglieder etwas dünne Geschichte, die für die Vergabe eines Prädikats ausschlaggebend war.
