Jurybegründung
Ein Unterhaltungsfilm, in dessen Mittelpunkt eine körperbehinderte Person steht, läuft Gefahr, schnell als gut gemeinter Beschwichtigungsfilm identifiziert zu werden und damit auf eine Schiene zu geraten, auf der moralische Pflichtübungen stattzufinden pflegen.Diesem Film ist es aus mehreren Gründen gelungen, die Peinlichkeit angestrengt sichtbar gemachter Nächstenliebe zu vermeiden,
1) weil die Geschichte die Anfälligkeit des heiklen Stoffes mit Takt behandelt,
2) weil die mitunter etwas gewaltsam konstruierte Story mit ihren Parallelfällen vom Regisseur dennoch glaubwürdig präsentiert wurde,
3) weil die Hauptdarstellerin ihre schwierige Rolle nicht nur mit äußerlichen Mitteln souverän bewältigt, sondern mehr noch das innere Leid der Betroffenen, ihr daraus erwachsenes Misstrauen, ihre Resignation, aber auch die immer neu aufflackernde Hoffnung der Behinderten, sich in ein normales Leben einordnen zu können, in Spiel und Mimik überzeugend ausdrückt.
Es gelingt diesem Film, ohne Larmoyanz im Zuschauer Sensibilität für das Leid anderer zu wecken und darüber hinaus mit Mitteln des Humors Szenen zu entwickeln, die sich normalerweise einer geschmackvollen filmischen Interpretation entziehen.
Bemängelt wurde in der Diskussion, dass sich die optische Grundhaltung, die hier ein gesichertes, wenn nicht gar luxuriöses Ambiente voraussetzt, den hartnäckigen Fragen nach echten Konflikten verschließt, so dass die Behindertenwirklichkeit mitunter etwas geschönt erscheint. Jedoch erreicht die positive Botschaft ohne Umschweife ihr Publikum, so dass sich von daher die Zuerkennung eines Prädikats durchaus rechtfertigt.
Filminfos
Gattung: | Komödie; Musikfilm; Spielfilm |
---|---|
Regie: | Edouard Molinaro |
Darsteller: | Kristy McNichol; Michael Ontkean; Kaki Hunter; André Dussollier |
Drehbuch: | Allan Burns |
Kamera: | Claude Lecomte |
Schnitt: | Georges Klotz; Claudio Ventura |
Musik: | Vladimir Cosma |
Länge: | 95 Minuten |
Kinostart: | 29.03.1985 |
FSK: | 12 |
Jury-Begründung
Ein Unterhaltungsfilm, in dessen Mittelpunkt eine körperbehinderte Person steht, läuft Gefahr, schnell als gut gemeinter Beschwichtigungsfilm identifiziert zu werden und damit auf eine Schiene zu geraten, auf der moralische Pflichtübungen stattzufinden pflegen.Diesem Film ist es aus mehreren Gründen gelungen, die Peinlichkeit angestrengt sichtbar gemachter Nächstenliebe zu vermeiden,
1) weil die Geschichte die Anfälligkeit des heiklen Stoffes mit Takt behandelt,
2) weil die mitunter etwas gewaltsam konstruierte Story mit ihren Parallelfällen vom Regisseur dennoch glaubwürdig präsentiert wurde,
3) weil die Hauptdarstellerin ihre schwierige Rolle nicht nur mit äußerlichen Mitteln souverän bewältigt, sondern mehr noch das innere Leid der Betroffenen, ihr daraus erwachsenes Misstrauen, ihre Resignation, aber auch die immer neu aufflackernde Hoffnung der Behinderten, sich in ein normales Leben einordnen zu können, in Spiel und Mimik überzeugend ausdrückt.
Es gelingt diesem Film, ohne Larmoyanz im Zuschauer Sensibilität für das Leid anderer zu wecken und darüber hinaus mit Mitteln des Humors Szenen zu entwickeln, die sich normalerweise einer geschmackvollen filmischen Interpretation entziehen.
Bemängelt wurde in der Diskussion, dass sich die optische Grundhaltung, die hier ein gesichertes, wenn nicht gar luxuriöses Ambiente voraussetzt, den hartnäckigen Fragen nach echten Konflikten verschließt, so dass die Behindertenwirklichkeit mitunter etwas geschönt erscheint. Jedoch erreicht die positive Botschaft ohne Umschweife ihr Publikum, so dass sich von daher die Zuerkennung eines Prädikats durchaus rechtfertigt.