Ein Fall für die Borger

Jury-Begründung

Prädikat besonders wertvoll

Die Borger, das zeigt diese sympathische Komödie, sind
mauskleine Menschen, die sich vor großen Menschen, Besen genannt,
in acht nehmen müssen. Sie befinden sich ständig in Gefahr,
gesehen, zerquetscht oder als Ungeziefer behandelt zu werden.
Dabei sind sie lieb und harmlos, denn Borger stehlen nicht, sie
borgen sich nur aus der Welt der Großen das aus, was sie nötig
haben. Die vorgestellte Familie wohnt unter den Dielen eines
Hauses, in dem ein kluger Junge mit seinen Eltern lebt. Er ist
den kleinen Menschen schon lange auf der Spur.

Mit brillanten Tricks gelingt es diesem Film, die Begegnungen der
Kleinen mit den Großen in Szene zu setzen. In einem atmosphärisch
überaus stimmigen Ambiente bewegen sich die liebenswerten Figuren
zunächst gegeneinander, bis sie schließlich einander helfen
müssen, denn sie werden von einem dicken, großen Bösewicht und
einem tolpatschigen Kammerjäger bedroht, die ihr Haus zerstören
wollen. Unter Einsatz von pfiffig erdachten Alltagsgegenständen
als Fortbewegungs- und Verteidigungsmittel können die Borger
immer wieder den Gefahren trotzen, und sie stellen in größter Not
überrascht fest, daß es außer ihrer kleinen Familie noch ganz
viele andere Borger gibt. Der Bösewicht wird von dieser
sichtbaren Übermacht besiegt und durch den Charme der kleinen
Menschen entmachtet.

Nicht nur die Führung der großen und der kleinen Hauptpersonen
überzeugt, auch in den Nebenrollen, wie dem freundlichen
Polizisten, dem jungen Straßenborger und anderen, zeigen die
Figuren Hilfsbereitschaft, Tatkraft und Lebenslust. Die klug
strukturierte Geschichte wird durch eine in Farbgebung, Bauten
und Requisiten höchst fantasievolle Ausstattung und durch
außergewöhnlich ideenreiche Kostüme unterstützt.
Der Filme zeigt eine skurrile zeitlose Welt, in der sich durch
mehr Verständnis füreinander - und vor allem für kleine Wesen -
alles zum Guten wenden läßt.