Filminfos
Gattung: | Thriller |
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Regie: | Sam Raimi |
Darsteller: | Billy Bob Thornton; Bill Paxton; Brent Briscoe |
Drehbuch: | Scott B. Smith |
Länge: | 121 Minuten |
Kinostart: | 25.02.1999 |
Verleih: | Concorde |
Produktion: | Mutual Film Company, Los Angeles, Calif., Mutual Film Company; Tele München Produktion; Paramount Pictures; |
FSK: | 16 |
Jury-Begründung
Ein einfacher Plan führt in diesem Psychokrimi stets tiefer inein Geflecht von Verstrickungen, dem die Protagonisten nicht mehr
mit heiler Haut entrinnen können. Dumm und etwas schwach
motiviert erscheint die erste dieser Entscheidungen, das Recht
außer Kraft zu setzen. Dann aber folgt eine spannende
Kettenreaktion. Die Wahl zwischen Gut und Böse wird durch ein
Bedürfnis entschieden, das stets gieriger wächst, und das sich
wie ein Virus überträgt. Die Aussicht, mit Hilfe des erbeuteten
Geldes aus der Alltagssituation mit allen Schwierigkeiten
ausbrechen zu können, setzt immer mehr moralische Normen außer
Kraft.
Nicht Taten, sondern innere Kämpfe mit divergierenden Gefühlen
stehen im Vordergrund der pointiert erzählten Geschichte. Der
wohltuende Verzicht auf übliche Action-Elemente und die ruhige
Linienführung unterstreichen dabei die psychologische
Eigendynamik der Geschichte und den Parabelcharakter des Films.
Es entsteht ein suggestives dramatisches Kammerspiel, in dem die
Kälte der exzellent fotografierten Winterlandschaft auch die
Innenräume und die Gefühle erreicht. Sparsam werden Symbole
gesetzt (Krähen). Sanft deckt der Schnee alle Spuren zu, während
die Figuren in ein Fegefeuer von Untugenden und Schuldhaftigkeit
geraten. Die guten Darsteller lassen die Figuren glaubhaft
erscheinen. Vor allem Billy Bob Thornton als Jacob überzeugt hier
als ein Mensch, der mit der Schuld nicht mehr weiterleben will.
Filmische Spannungsträger in Kameraführung, Montage und Musik
sind nur sparsam und mit klassischen retardierenden Momenten
eingesetzt (wie z.B. beim Telefonat im Polizeirevier). Im Zentrum
stehen Menschen in ihrem Ringen um die richtige Entscheidung, die
hier stets die falsche ist, während sich parallel das äußere
Geschehen zuspitzt. Das bittere Ende verweist auf einen
trostlosen Alltag, aus dem sich die Figuren auch durch Verbrechen
nicht befreien können.