Eichhörnchen

Jury-Begründung

Prädikat wertvoll

Julia Ockers Kinder-Animationsfilm verleiht einer sehr menschlichen Sorge tierische Gestalt: In kindgerechter Animation zeigt der Film ein Eichhörnchen, das derart damit beschäftigt ist, Nüsse zu sammeln, dass es darüber die Eichhörnchen-Kinder und deren Spielwillen ganz vergisst.
Die Jury lobte die Animation, die in betonter Zweidimensionalität ihr Zielpublikum, Kinder ab drei Jahren, gut abholt und an das Medium heranführt. Besonders gut gefielen die verspielteren Passagen des Kurzfilms, die das kindliche Bedürfnis nach Spaß und Spiel illustrieren und zeigen, dass den Kleinen die Sorge und das Treiben des Elternteils nur wenig einleuchtet. Auf geteilte Ansichten stieß bei der Jury dagegen die Tatsache, dass der Film das natürliche Umfed des Eichhörnchens ganz ausspart und stattdessen die metaphorische Ebene – ein Elternteil ist zu überarbeitet, um sich um die Kinder kümmern zu können – sehr in den Vordergrund stellt. Es geht mithin mehr um die Konflikte der Eltern und weniger um die Bedürfnisse der Kinder, mit dem sich das Zielpublikum aber höchstwahrscheinlich mehr identifizieren dürfte. Auch das glückliche Ende hilft der Jury über die gewisse Unwucht in der Konzeption nicht ganz hinweg. Das vom Film angesprochene Thema ist in der Tat ein schwieriges Thema. Um es für ein so junges Alter erfolgreich und überzeugend aufzubereiten, hätte sich die Jury noch ein wenig mehr kreatives Storytelling gewünscht. In Abwägung aller Argumente und in Anerkennung auch der filmkünstlerischen Qualitäten zeichnet die FBW-Jury den Film gerne mit dem Prädikat WERTVOLL aus.