Egotrip

Jury-Begründung

Prädikat wertvoll

Ein Läufer in einer Winterlandschaft wirft einen Stein in die Luft, rennt eine Strecke und fängt scheinbar denselben Stein wieder auf. Das Spiel wiederholt sich mehrfach, und so spielt der Läufer mit sich und kreist um sich selbst.

Es handelt es sich hier um eine abstrakte Geschichte und um eine nicht uninteressante filmische Fingerübung auf einem winterlichen Acker. Ohne Dialoge, lakonisch in der Versuchsanordnung und mit dem Verzicht auf Musik „dokumentarisch“ wirkend, ist die Geschichte so karg wie der zugefrorene Acker, auf dem das parabelhafte Geschehen spielt. Der Ton ist reduziert auf die Laufgeräusche auf dem verschneitem eisigen Boden und auf den Atem des Läufers.

Die Kamera kreist um sich selbst und der Protagonist kreist um die Kamera. Der Betrachter muss kein Physiker sein, um wahrzunehmen, dass es sich hier um die Laboranordnung eines Filmversuchs handelt, bei der man den Regisseur ebenfalls - und zwar hinter der Kamera - seine Kreise mitziehen sieht. Für Minimalisten ist dies ein Augenschmaus.