Jury-Begründung
Prädikat wertvoll
Edeltraud und wie sie die Welt sieht, könnte man auch als Titel für diese muntere kleine Geschichte über ein Abenteuer nehmen, in dem das Schaf Edeltraud eine tragende Rolle spielt. Aus der Sicht des freundlichen Tieres, das aber im entscheidenden Moment ungeahnte Kräfte und das Talent zu Martial Arts entwickelt, wird eine ländliche Episode erzählt. Edeltraud lebt auf einem Bauernhof, der einem Fotoalbum der fünfziger Jahre entnommen zu sein scheint und aufgrund der altmodisch anmutenden Bilder einen nostalgischen Charme entwickelt. Theodor, der freche Bauernbub, der seine Umwelt mit seinen Streichen terrorisiert, ist ein weiterer Bewohner dieser Fast-Idylle, die eines Nachts durch einen Räuber gestört wird. Der aber hat es vor allem auf Edeltraud abgesehen, denn Schafskeule schmeckt lecker! Doch dann kommt alles ganz anders, und aus der sanften Edeltraud wird ein Kampfschaf. Solide inszeniert und schnörkellos in Ausstattung, Kamera und Erzählduktus ist dies ein traditionell gedrehter Film, der zum Schmunzeln bringt und die märchenhaften Elemente geschickt mit einer halbwegs realistischen Geschichte aus der Welt von früher verknüpft. Keine filmische Sensation, aber anrührend.