Filminfos
Gattung: | Drama; Komödie; Romanze |
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Regie: | Tom DiCillo |
Darsteller: | Catherine Keener; Daryl Hannah; Matthew Modine |
Drehbuch: | Tom DiCillo |
Kamera: | Frank Prinzi |
Schnitt: | Keiko Deguchi; Camilla Toniolo |
Musik: | Jim Farmer |
Länge: | 105 Minuten |
Kinostart: | 23.07.1998 |
Verleih: | Concorde |
Produktion: | Lakeshore Entertainment Production, Lakeshore Entertainment; Paramount Pictures Corporation; |
FSK: | 12 |
Jury-Begründung
Wo amerikanischer Lifestile und Glamour der Film- und Medienweltals alleingültiger Maßstab und Gebrauchsanweisung fürs Leben
gelten, dort ist der Nährboden für Filme dieser Art. Das mit
scheinbar leichter und cooler Hand inszenierte Beziehungsdrama
führt in die Welt von Sternchen und Möchtegernschauspielern, die
eine tragikomische Kopie der großen Stars sind. Sie haben dies so
verinnerlicht, daß sie das Leben mit dem Film verwechseln. So
bombardieren sie sich mit mittelmäßigen Filmdialogen und reden
aneinander vorbei, irgendwie genervt und neurotisch, als ahnten
sie vage, wie unbefriedigend dies auf Dauer sein kann. In diesem
Spiel haben dann alle mit der Traumwelt, die zum Alptraum werden
kann, ihre mehr oder weniger verdrängten Probleme, diesen
Dauerstreß durchzustehen.
Es liegt in der Natur der Grundidee, daß alles, was die Helden in
ihrer Überdrehtheit und Angespanntheit tun, überzogen und komisch
ist, weil die Protagonisten sich auf dem Markt der Eitelkeiten
bis zur Lächerlichkeit anpreisen und anwidern müssen, bzw.
glauben sie das. So traurig, weil Alltagsrealität, dies denn auch
ist, ist es auch gleichzeitig der komische und tragikomische
Grundkonflikt jeder Figur, von Buch und Regie unterschiedlich
benutzt, aber immer ein Mittel, die Figuren mit ihren
standardisierten Sex-, Karriere- und Kommunikations-Nöten
aufeinanderprallen zu lassen.
Der Zustand der Figuren ist bittere Realität und so hat dann die
Geschichte auch einige Mühe, die erforderlichen Brüche konsequent
genug zu erzählen, um nicht in einer bloßen Zustandsbeschreibung
oder in Reihungen stecken zu bleiben. Über weite Strecken wirkt
der Film als eine Zustandsbeschreibung, weil er nicht forciert
und stilistisch sauber genug die Wendungen und Drehpunkte
darstellt.
So wird zwar gegen Ende genregerecht angedeutet, daß die Figuren
mit ihrem Zustand unzufrieden sind. Gesetzt wird auch eine mehr
oder weniger zögerliche und halbherzige Sinnsuche nach dem, was
man das wirkliche und wahrhafte Leben nennt. An diesem Punkt
spätestens befinden sich Buch und Darsteller in einem gewissen
Dilemma. Die falschen Wertvorstellungen scheinen längst so
verinnerlicht, daß jeder Versuch, diesem Kreislauf zu entfliehen,
fatalerweise wieder wie ein Plagiat und eine Kopie wirkt.