Durch die Blume

Kurzbeschreibung

Eine besondere Beziehung während einer Busfahrt durch Bosnien.
Prädikat wertvoll

Filminfos

Gattung:Kurzfilm
Regie:Maximilian Engert
Drehbuch:Maximilian Engert; Hansjürgen Fröhlich
Länge:13 Minuten
Verleih:Atlas-Filmverleih
Produktion: Haifisch Entertainment GmbH, Miromar Entertainment;
FSK:0

Jury-Begründung

Prädikat wertvoll

Bosnien. Ein Mann kauft mit seinem letzten Geld einen Strauß Blumen und muss den Fahrpreis für die Busfahrt schuldig bleiben.
Im Bus trifft der Mann zufällige auf eine junge, schöne Frau, die ihm gegenüber sitzt und seinen Blumenstrauß mustert. Die Busfahrt führt durch Kriegsgebiet mit Stacheldrahtzäunen und zerbombten, verlassenen Häusern. Marodierenden Milizen terrorisieren die Gegend und kapern den Bus mit Waffengewalt. Ein Milizionär wirft ein Auge auf die junge Frau, doch hält ihm der Mann entschlossen seinen Blumenstrauß ins Gesicht, so dass dieser von der jungen Frau absieht und den Bus weiterfahren lässt. Am Ziel angekommen, überlässt er den Blumenstrauß der jungen Frau, weil seine Frau ihn ja doch nicht brauche. Er steigt aus dem Bus, läuft zum Friedhof und hält an einem Grab inne.

Der Film zeigt auf plastische Weise den Nachkriegsalltag in Bosnien. Auch wenn die Einführung der Geschichte mit dem Erwerb der Blumen etwas langatmig geraten ist, gelingt dem Film die Darstellung der Bedrohung so eindringlich, dass sie für den Zuschauer atmosphärisch spürbar wird. Dies gilt sowohl für den Terror auf der Straße gegen die Bevölkerung, den die Reisenden durch die Fensterscheiben mit ansehen müssen, wie auch speziell für die Gefahr, in der die Businsassen sich befinden.
Mit dem Ausstrecken des Blumenstraußes in Richtung Milizionär knüpft der Film auch an pazifistische Traditionen an, bei denen unbewaffnete Zivilisten den Soldaten Blumen in die Gewehrläufe steckten.