FBW-Pressetext
Clive Owen und Julia Roberts spielen ein gerissenes Agentenpärchen auf Hochtouren. Ray und Claire haben sich nach ihrem Dienst für die Regierung nun auf die Industriespionage verlegt und sind Teil eines verzwickten Komplottes im Konkurrenzkampf zweier verfeindeter Kosmetik-Unternehmen. Das raffiniert konstruierte Drehbuch mit zahlreichen Zeitsprüngen und scharfsinnigen erzählerischen Kniffen fordert die volle Aufmerksamkeit des Zuschauers: welchem Verbündeten und wessen Informationen kann man eigentlich noch vertrauen, wenn es um Liebe, Macht und das ganz große Geld geht? Ein turbulentes Doppelspiel mit viel Tempo und feinem Humor und einer überraschend unkonventionellen Auflösung.Filminfos
Kategorie: | Spielfilm |
---|---|
Gattung: | Thriller |
Regie: | Tony Gilroy |
Darsteller: | Julia Roberts; Tom Wilkinson; Clive Owen; Paul Giamatti |
Drehbuch: | Tony Gilroy |
Weblinks: | ; |
Länge: | 125 Minuten |
Kinostart: | 30.04.2009 |
VÖ-Datum: | 24.09.2009 |
Verleih: | Universal |
Produktion: | Universal Pictures International Germany GmbH, Laura Bickford Productions, Relativity Media |
FSK: | 6 |
Jury-Begründung
„Triplicity“ wäre eigentlich ein passenderer Titel für diese Gaunergeschichte, in der jeder jeden zu hintergehen scheint und die Betrüger die betrogenen Betrüger betrügen. Wie in einer Matrjoschka-Puppe findet sich immer noch eine weitere Intrige in der Intrige und Tony Gilroy versteht es aufs Kunstvollste, jeden neuen Dreh seiner Geschichte so zu inszenieren, dass man immer mehr von deren perfider Eleganz fasziniert ist.Ein mit allen Tricks der internationalen Spionage vertrautes Agentenpaar geht in die Wirtschaft, wo inzwischen die großen Firmen versuchen, sich gegenseitig die neuen Rezepte für Tiefkühlpizza oder Haarlotionen abzuluchsen. Beide sind so ausgekocht, dass sie einander nicht trauen können, weil jeder von ihnen genau weiß, dass er selber alles andere als vertrauenswürdig ist. Dieses gegenseitige Beschleichen meistern Julia Roberts und Clive Owen wunderbar und dabei ist es natürlich auch kein Nachteil, dass die beiden extrem attraktiv wirken. Die Szene in der Roberts Owen mit einem angeblich gefundenen Damenslip auf die Probe stellt, könnte ein ähnlich oft zitierter Klassiker werden wie Meg Ryans vorgetäuschter Orgasmus in Harry und Sally.
Mit solchem Oberflächenglitzern wie den glamourösen Schauplätzen, tadelloser Garderobe und luxuriösen Accessoires lenkt Gilroy das Publikum davon ab, wie intelligent und präzise sein Drehbuch konstruiert ist. So sagt etwa Paul Giamatti in der Rolle des Firmenchefs Dick Garsik schon in einer der ersten Szenen genau voraus, wie sein von Tom Wilkinson gespielter Konkurrent Howard Tully ihn schließlich austricksen wird. Auch das Ausmaß der infantilen Feindschaft zwischen den zwei Konzernchefs wird hochkomisch und erzählerisch sehr ökonomisch in der Titelsequenz – aufgenommen in extremer Zeitlupe - deutlich. Der Film ist prall gefüllt mit solchen virtuosen Regieeinfällen, die aber nie ausgestellt wirken, sondern immer dem Fluss der Geschichte dienen. Auch Rückblende und Splitscreen sind hier dramaturgisch so geschickt eingesetzt wie schon lange nicht mehr.
Duplicity erinnert an die smarten, romantischen Thrillerkomödien der 60er und 70er Jahre, in denen Stil wichtiger war als Moral und deshalb immer jene gewannen, die am besten aussahen. Gilroy hat auch hier weiter gedacht und so endet sein filmischer Coup mit einer letzten Volte, die auch das genregeschulte Publikum überraschen dürfte.