Doppelzimmer

Jury-Begründung

Prädikat wertvoll

Erim Giresulus Kurzfilm Das Doppelzimmer ist ein schon vielfach ausgezeichneter Film. Er lief unter anderem 2007 im Programm Next Generation auf dem Filmfestival in Cannes und erhielt den Murnau-Kurzfilmpreis.

Die Jury lobte die schöne Grundidee: Durch einen Computerfehler im Hotel müssen sich zwei Männer unfreiwillig ein Doppelzimmer teilen.

Die Filmgeschichte spielt humorvoll mit dieser Situation und stellt zwei sehr unterschiedliche Charaktere gegenüber. Ein zunächst einfach strukturiertes Grundmuster: Hier der Dezente, da der Aufdringlich-Joviale, der Charakter mit den guten und der mit den schlechten Manieren.

Als Aussage des Filmes entpuppt sich jedoch zunehmend die Mahnung, sich nicht von den ersten Eindrücken täuschen zu lassen. Die Charaktere sind vielschichtiger als man zunächst annehmen könnte, die Begegnung bekommt zusätzliche Facetten. So menschelt es am Ende beträchtlich im Hotel, der Zuschauer fühlt sich animiert, nicht vorschnell Vorurteilen aufzusitzen und offener, toleranter, zu reagieren. Diese Idee funktioniert filmisch trotz der Vorhersehbarkeit der Dramaturgie und einer weitgehenden gleichförmigen Erzählweise.