Filminfos
Gattung: | Spielfilm |
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Regie: | Amin Q. Chaudhri |
Darsteller: | Patrick Swayze; Piper Laurie; Lee Richardson |
Länge: | 93 Minuten |
Produktion: |
Jury-Begründung
Der Vater-Sohn-Konflikt, im Film und besonders im amerikanischen Film so häufigen Thema wie in der Literatur, wird erneut auf die Bewältigung von Vergangenheit gewandt: Konflikte, die vor 15 Jahren aus pubertären und auch inzestuösen Sehnsüchten und Verhaltensweisen resultierten, werden durch die Rückkehr des "verlorenen" Sohnes wie in der Begegnung mit früheren Freunden und Freundinnen virulent; sie müssen in endgültiger Trennung oder im Eingeständnis früheren Fehlverhaltens bewältigt werden. Diese Problematik wird jedoch nicht verbalisiert, sondern realisiert sich zwischen den Personen in Zu- und Abwendungen, in Dialogen und Aktivitäten, die die Probleme des Augenblicks und der Vergangenheit andeuten.Dabei erweist sich die Gestaltung als sinnfällige Umsetzung der in den Charakteren liegenden Spannung (etwa in der montierten Bedrängnis durch die zermalmenden Wagenräder der Eisenbahnwaggons, die dem momentanen Empfinden des Protagonisten korrespondieren; auch in der symbolträchtigen und voyeuristischen Beobachtungsposition aus dem Kleiderschrank). Die Problematik einer andeutenden, die jeweiligen Befindlichkeiten symbolisch im Geschehen vergegenwärtigenden Darstellung wird allerdings gelegentlich prekär: Der häufige Wechsel der Handlungsorte kann als billiger Gag interpretiert werden, der nur den Showeffekten gängiger Serien verpflichtet ist, kann aber auch Vergegenwärtigung der für die Entwicklung der Personen und für ihre Lebensperspektive entscheidenden Umwelt sein; der Wechsel beispielsweise des Autos ist als Nebensächlichkeit, aber auch als Reaktion auf geänderte Lebensumstände deutbar.
Solchen Qualitäten der Gestaltung werden nicht alle der eingesetzten Mittel gerecht: die musikalische Begleitung des Geschehens kann keineswegs überzeugen, die im großen und ganzen intensiven Verdeutlichungen des Hauptgeschehens in den Neben- und Parallelhandlungen erweisen sich gelegentlich als wenig konsequent durchgearbeitet (etwa bei der zukunftsträchtigen Bindung des Helden an den eigenen Sohn).