Diese Tage in Terezin
Filminfos
Gattung: | Dokumentarfilm; Spielfilm |
---|---|
Regie: | Sibylle Schönemann |
Drehbuch: | Lena Makarova; Sibylle Schönemann |
Kamera: | Hans Rombach |
Schnitt: | Renate Merck |
Länge: | 80 Minuten |
Kinostart: | 15.01.1998 |
Produktion: | Der Ochsenkopf, Film- Fernsehproduktion GmbH, Schwerin, Ochsenkopf, Der, Film- Fernsehproduktion; |
FSK: | 6 |
Jury-Begründung
Die filmische Recherche ist zunächst eine Suche nach dem tschechischen Musiker, Künstler und Avantgardisten Karel Svenk und steht stellvertretend für so viele, die den Holocaust nicht überlebt haben.Die Erinnerungen an diesen jungen, vitalen Künstler, der während seiner Internierung in Theresienstadt zahlreiche, teils satirische Lieder und Sketche schuf, und auch Theater spielte, scheinen verblaßt. Dennoch gelingen der Autorin und der hervorragenden Kamera eine beachtenswerte Annäherung an dieses schwierige Thema. Die Begegnung der Filmemacherin mit der israelischen Sängerin Victoria, die Svenks Lieder ausgegraben hat, der Russin Lena und der Tschechin Manka ist unpathetisch, zaghaft, auch voller Widersprüche.
Es ist unbestritten das Verdienst der Autorin und Filmemacherin, daß sie uns über diese Begegnung einen ungewöhnlichen Zugang zu dem Schicksal dieser Frauen ermöglicht. Die Menschlichkeit, Würde und die Anmut der Frauen ist bewundernswert. Erstaunlich, welchen Humor sie sich bewahrt haben. Diese Zusammenführung ist berührend, nie peinlich, und wird von der Regisseurin einfühlsam geführt. So entsteht ein fragmentarisches Porträt, auch der nachgeborenen Generation, das die Widersprüche der jungen Sängerin Victoria nicht verschweigt und den Frauen Raum läßt, auch ihre Liebesgeschichten zu erzählen.
Dramaturgisch bewußt werden die Lieder Victorias und K. Svenks genutzt, Erinnerungen freizulegen.