Filminfos
Kategorie: | Spielfilm |
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Gattung: | Komödie |
Regie: | Martin Scorsese |
Darsteller: | Rosanna Arquette; Verna Bloom; Thomas Chong; Griffin Dunne; Linda Fiorentino |
Drehbuch: | Joseph Minion |
Kamera: | Michael Ballhaus |
Schnitt: | Thelma Schoonmaker |
Musik: | Howard Shore |
Länge: | 97 Minuten |
Verleih: | Warner |
Produktion: | Warner Bros. Pictures, Warner-Columbia; |
FSK: | 12 |
Jury-Begründung
Der Bewertungsausschuss hat dem Film mit 4:1 Stimmen das Prädikat "besonders Wertvoll" erteilt.Die Hauptfigur ist der passive Held, wie er im Buche steht. Er erlebt nicht, sondern er wird gewissermaßen erlebt und gerät dabei von einer zwielichtigen oder gefährlichen Situation in eine andere, denen er sich immer wieder durch die Flucht zu entziehen versucht. Je mehr dabei sein Äußeres ramponiert wird, desto mehr wird auch sein Selbstvertrauen ruiniert. Bei einer nur durch kurze Verschnaufpausen unterbrochenen Flucht ergeben sich außer beklemmenden auch komische Begegnungen, aber diese sind nicht Selbstzweck, sondern erfüllen ihre klar umrissene Funktion, um die Absicht des Films zu deuten.
Die aber ist auf Kritik an der gestörten sozialen Realität gerichtet, auf das Fehlen eines menschlichen Miteinander, das mehr ist als Disco- Unterhaltung und Bla Bla bei allen möglichen Gelegenheiten. Fast alle Figuren, die in diesem Film auftreten, sind kaputt, vereinsamt, hungern danach, sich bei einem anderen Menschen auszusprechen. Sie sehnen sich nach ein bisschen Zärtlichkeit und Wärme, die durchaus nicht immer etwas mit Sex zu tun haben müssen. Aber sie finden niemanden, der ihnen zuhört. Immer, wenn der Augenblick dazu gekommen zu sein scheint, ereignet scih etwas, das diese Chance wieder zunichte macht. Indem der Film diesen Zustand eines großen Teils der amerikanischen Gesellschaft schildert, deckt er einen im Grunde erschreckenden Sachverhalt auf, und er tut es mit einem der wenigen Mittel , die heute bei dem reizüberfluteten Publikum überhaupt noch ankommen :
mit bitterböser Komik, mit schwarzem Humor.
Bestimmte Erwartungshaltungen zu wecken und sie dann zu enttäuschen - mit Hilfe dieses durchgehend angewandten dramaturgischen Kunstgriffs wird der Film vorangetrieben, werden Spannung und Tempo erzeugt und gesteigert. Vieles ist nur angespielt und entgeht damit der Gefahr, sich zu verselbstständigen. Auch Wiederholungen ermüden den Zuschauer nicht, weil sie stets in einem veränderten Zusammenhang erscheinen. Das alles spricht für den klugen, bis ins Detail durchdachten Aufbau des Films. Kameraführung, Schnitt, Millieu-Zeichnung und Führung der Darsteller stehen auf gleich hohem Niveau, sodass das höchste Prädikat angemessen ist.