Die Witwen von Widows Peak

Jury-Begründung

Prädikat besonders wertvoll

In dem irischen Städtchen Kilshannon, Ende der 20er Jahre, haben eine reihe schwarz gekleideter Witwen das gesellschaftliche Sagen und regulieren den Klatsch und Tratsch vom sog. Witwenhügel aus, der priviligierten Wohngegend. Die in ihrer Mitte geduldete Miss O'Hare, die ein großes Schicksal aus ihrere Vergangenheit zu tragen hat, und die reiche und schöne, eben zugezogene Witwe Edwina bringen mit ihrem gegenseitigen Kleinkrieg die verschlafene Gemeinde in Aufruhr. Dass das ganze Theater nur ein Teil eines gemeinsamen Rachefeldzuges ist, erfahren Beteiligte und Zuschauer erst am Ende dieses vorzüglich inszenierten Films.
Ein brilliantes Drehbuch mit überraschenden Pointen und Wendungen in der Handlung gibt der bis in die Nebenrollen vorzüglichen Besetzung Gelegenheit zu darstellerischen Glanzleistungen, an deren Spitze Mia Farrwow, Natasha Richardson und Joan Plowright stehen.
Die Charaktere sind dem Land entsprechend bestens gewählt und beschrieben, die Dialoge geschliffen, auch in der deutschen Synchronisation.
Der Film besticht durch seinen hintergündigen Humor und die bissigen Seitenhiebe auf England und bürgerliche Scheinmoral. Einige der liebevoll gestalteten Szenen sind wahre Kabinettstücke in Inhalt und Sprache. Besonders hervorgehoben werden müssen auch die sorgfältige Ausstattung und die gute Kameraführung.