Die Wismut

Kinostart: 02.03.94
1994
Filmplakat: Die Wismut

Kurzbeschreibung

Von der Sowjetunion veranlasster und und erzwungener Uranabbau in Sachsen und Thüringen. Zeitzeugen berichten von ihrer Arbeit, ihren Erfahrungen, von Würde, Stolz und Trauer.
Prädikat besonders wertvoll

Filminfos

Kategorie:Spielfilm
Gattung:Dokumentarfilm
Regie:Volker Koepp
Drehbuch:Volker Koepp
Kamera:Thomas Plenert
Schnitt:Angelika Arnold
Länge:115 Minuten
Kinostart:02.03.1994
Produktion: Bundesbeauftragte für Kultur*, Löprich, Frank & Schlösser, Katrin, Ö-Film, Westdeutscher Rundfunk, Köln/Südwestfunk, Baden-Baden/Mitteldeutscher Rundfunk,

Jury-Begründung

Prädikat besonders wertvoll

Der Film verdient das höchste Prädikat als ein bemerkenswertes und beispielhaftes dokumentarisches werk. Der Filmemacher hat sich für eine scheinbar karge, in ihrer Brillianz jedoch übertreffliche Schwarzweißfotografie entschieden, die die Wiedergabe auch der kleinsten Details ermöglicht. Eine souveräne Kamera beweist ihr Können in der Bilddramaturgie, Bildökonomie und Raumgestaltung. Sie kommt den Menschen nah, häugig sehr nah, ohne je zu denunzieren. Sie versteht es aber auch, sich diskret zurückzuziehen und aus der Ferne zu beobachten.
Beispielhaft ist auch der Umgang des Filmemachers mit den dargestellten Menschen. Er versteht es, sich ihnen zu nähern, eine Vertrauensbasis zu schaffen, so dass sie sich ohne Verzerrung darstellen und profilieren können. In der Schilderung eines erschreckenden Kapitels DDR-Industriergeschichte arbeitet der Regissseur mit ungewöhnlichem Engagement und in der Sicherheit eigener Kenntnis dieser Geschichte. Er zeigt die Folgen eines bedenkenlosen Raubbaus an Mensch und Natur auf, aber er polemisiert und doziert nicht, sondern lässt die Widersprüche sichtbar werden und stehen. Die Erinnnerung an Tausende von Toten und Kranken steht neben der Begeisterung und dem Stolz auf uralte Bergmanns-Traditionen. Zerschlissene Menschen in einer geschundenen Landschaft vereinen sich zu frohem Glück-auf-Gesang.