Jury-Begründung
Prädikat wertvoll
Der Film blättert einen interessanten Justizfall aus der französischen Geschichte um die Mitte des 16. Jahrhunderts auf. Das geschieht mit sichtlicher Freude an einer breiten, farbenreichen Darstellung des Milieus und der handelnden Figuren. Das Bemühen, die Atmosphäre der Zeit, insbesondere auch die Lebensverhältnisse der bäuerlichen Bevölkerung, anschaulich werden zu lassen, ist nahezu in jeder Einstellung zu spüren. Gerade hier tritt die sehr auf Genauigkeit bedachte Arbeit der Regie hervor. Als Kontrast wird geschickt die Welt der königlichen Justiz gegenübergestellt. Auf diese Weise gewinnt der Film erhebliche Schauwerte, die auch damit versöhnen, dass die Spannung zum Schluss hin allzu berechnet gedehnt wird. Alles in allem überschreitet der Film, auch wenn man die hervorragende Leistung des Hauptdarstellers in Betracht zieht, die Grenzen bewährter Kinounterhaltung nicht.