Die unwahrscheinliche Pilgerreise des Harold Fry
FBW-Pressetext
Die Bestselleradaption erzählt mit poetischer Leichtigkeit, brillierenden Hauptdarstellern und zartem britischen Humor die Geschichte eines Mannes, der durch das Laufen Hoffnung schöpft. Für seine todkranke Freundin, aber auch für sich. Ein tief berührender Film über das Resümee eines Lebens - mit allen Freuden und Fehlern.Alles beginnt mit einem Brief, den Harold Fry, weit über 60, im Ruhestand, gewöhnt an sein wortkarg eingefahrenes Leben mit seiner Frau Maureen, erhält. Queenie, eine ehemalige Kollegin und gute Freundin, liegt in einem Hospiz im Sterben. Harold ist tieftraurig. Denn es gibt noch so viel, was er Queenie sagen will. Und so entscheidet sich Harold, zu ihr zu gehen. Zu Fuß. Die ganzen 600 Meilen nach Berwick-upon-Tweed. Immer wieder ruft er im Hospiz an, Queenie solle nicht aufgeben, auf ihn warten. Und während Harold auf seiner ungewöhnlichen Reise durch England den verschiedensten Menschen begegnet, erinnert er sich: An sein Leben, seine Ehe, seinen Sohn. Und all die Fehler, die ein Leben eben mit sich bringt.
Im Jahr 2012 war der Roman von Rachel Joyce ein weltweiter Erfolg. Die Filmemacherin Hettie McDonald hat nun, zusammen mit Joyce selbst als Drehbuchautorin, die Geschichte für die große Leinwand adaptiert. Dabei ist es gelungen, sowohl den leisen Humor als auch die warme und liebevolle Grundstimmung der Vorlage zu übertragen. Fast ein wenig märchenhaft wirken die Begegnungen Harolds, dabei löst jede einzelne von ihnen Erinnerungen in ihm aus, die sich durch immer stärker aufblätternde Rückblenden wie ein Puzzle zu einem dramatischen Ganzen zusammensetzen. Dass der Film neben einer poetisch-leichten Erzählung nie die Bodenhaftung verliert, liegt an dem kongenialen Hauptdarsteller-Paar. Jim Broadbent wirkt wie die einzig mögliche Besetzung für Harold Fry: Mit einem scheu-treuseligen Blick, der immer auch ein wenig Melancholie und Bedauern ob der verpassten Chancen ausdrückt, und einem Auftreten irgendwo zwischen Altersmilde und Alterstrotz verkörpert Broadbent einen Mann, der nie gelernt hat, über seine Gefühle zu sprechen und alles mit sich selbst ausmachen musste. An seiner Seite die wie immer großartige Penelope Wilton, die als Maureen wortlos zurückgelassen wird und sich zurechtfinden muss in einem Heim, das schon lange nur noch erfüllt ist von Stille. Wie sie sich über Harold entrüstet, ihm beisteht, ihn bestärkt und ihn gleichzeitig beschimpft, ist eine darstellerische Meisterleistung. Das Ensemble an Nebenfiguren überzeugt, die Kamera von Kate McCullough fängt die wunderschöne Landschaft Englands malerisch und ohne zu viel touristischen Kitsch ein. Die Geschichte selbst „wandert“ mit großer Ruhe und nimmt sein Publikum von Anfang bis Ende mit. Ein Film, der glücklich macht!
Filminfos
Gattung: | Drama; Spielfilm |
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Regie: | Hettie Macdonald |
Darsteller: | Jim Broadbent; Penelope Wilton; Linda Bassett; Earl Cave; Joseph Mydell |
Drehbuch: | Rachel Joyce |
Buchvorlage: | Rachel Joyce |
Kamera: | Kate McCullough |
Schnitt: | Jon Harris; Napoleon Stratogiannakis |
Musik: | Ilan Eshkeri |
Webseite: | constantin.film; |
Weblinks: | kinofans.com; |
Länge: | 109 Minuten |
Kinostart: | 26.10.2023 |
VÖ-Datum: | 08.02.2024 |
Verleih: | Constantin Film Verleih GmbH |
Produktion: | Essential Cinema, Free Range Films; Ingenious Media; Rose Pine Productions; |
FSK: | 12 |