Die Spiele zu zweit

Filmplakat: Die Spiele zu zweit

Kurzbeschreibung

Porträt (Leben und Werk) der Dichterin und Zeichnerin Unica Zürn (1916-70) - Protokoll einer allmählichen Entfremdung von der Wirklichkeit
Prädikat wertvoll

Filminfos

Kategorie:Spielfilm
Gattung:Dokumentarfilm
Regie:Friederike Beck
Darsteller:Martina Gedeck; Ulrich Wildgruber; Kathi Liehrs
Länge:71 Minuten
Produktion: D.U.R.A.N. Film & TV-Produktion & Service GmbH, Berlin
FSK:12

Jury-Begründung

Prädikat wertvoll

In einer Mischung aus Dokumentarfilm und Spielfilm wird versucht, die Erinnerung an die Dichterin und Zeichnerin Unica Zürn und ihren Lebensgefährten, den Zeichner und Fotografen Hans Bellmer wachzurufen. Auf Schauplätzen in Berlin und vor allem in Paris geht der Film den Spuren des Paares nach , werden Zeitzeugen befragt und künstlerische Dokumente zur Unterstützung herangezogen.
Der Bewertungsausschuß begrüßt es, dass auf diese Weise an zwei Charakteristische Gegenwarts-Künstler erinnert wird, bedauert aber gleichzeitig, dass von ihrem Werk nicht so viel sichtbar und auch hörbar gemacht wird, wie es dem Gegenstand der Dokumentation angemessen wäre. Auch ist er der Meinung, dass die Unbegreiflichkeit ob des Kontrastes zwischen diesen beiden so unterschiedlichen Persönlichkeiten kaum begreiflich gemacht wurde. Vielleicht liegt es daran, dass sich der inszenierte Teil des Films nicht ohne Schwierigkeiten dem dokumentarischen Teil angleichen lässt. Es stellt sich heraus, dass die Gesichter der wirklichen Figuren, wie sie in Fotos überliefert werden, auf die Dauer stärker nachwirken, als ihre Verkörperung durch Darsteller, die, besonders im Fall von Ulrich Wildgruber, sich mit ihrer starken Individualität vordrängen. Ein weiterer Einwand: Dass die Dialoge des Films auf Originaltexten von Unica Zürn und Hans Bellmer beasieren, trägt nicht unbedingt zu ihrer Veranschaulichung bei. Nicht jeder geschriebene Satz eignet sich für eine dialogische Verwertung.

Trotz erheblicher Einwände gegen die Form dieses Dokumentarspiels entschloß sich der Bewertungsausschuß, vor allem im Hinblick auf die Ausgefallenheit des Sujets, zur Vergabe eines Prädikats.