Die Katze von Altona

Kurzbeschreibung

Wechselbad der Gefühle eines 17jährigen, aus dem der grobschlächtige Vater einen richtigen Fußballer machen will, der sich selbst aber lieber in Frauenkleidern sehen möchte.
Prädikat besonders wertvoll

Filminfos

Gattung:Drama; Kurzfilm
Regie:Wolfgang Dinslage
Darsteller:Cleo Kretschmer; Peter Maertens; Jona Mues; Jenny Marie Muck; Gerhard Olschweski
Drehbuch:Marc Blöbaum
Kamera:Kai Rostásy
Schnitt:Rudi Heinen
Länge:31 Minuten
Produktion: Production Center der Hamburg Media School
FSK:6

Jury-Begründung

Prädikat besonders wertvoll

Der 17jährige Rudi, dessen Vater Präsident eines kleinen Fußballvereins ist, weiß nicht recht, wo er hin gehört, wo sein Weg durch die Pubertät ihn hinführen wird. Er entspricht nicht dem Macho-Bild, das seinen Vater und dessen Fußballfreunde prägt, sondern ist sensibel, ein wenig ängstlich und unsicher. Am Ende aber legt er eine Mutprobe der besonderen Art ab, die beweist, daß mehr dazu gehört, ein Mann zu sein, als Fußbälle ins Tor zu treten und mit markigen Sprüchen im Vereinsclub literweise Bier zu trinken.

Mit satirischen Seitenhieben gegen Vereinsmeierei und Spießbürgertum, gegen Rollenbilder und festgefahrene Vorurteile erzählt der Film eine hübsche, einfühlsame Geschichte, an der nur die gelegentlich ein wenig überzogenen Klischees (siehe die elterliche Wohnung Rudis mit „Röhrendem Hirsch“ und Spitzendeckchen) stören. Beeindruckend an dem Film sind die gute Ausstattung, die Darsteller und die stimmige Schlußszene, in der Rudi Hand in Hand mit einem Mädchen durch den Matsch des Fußballfeldes davonzieht – einem wegen des Regens nicht erkennbaren Sonnenuntergang entgegen.