Jury-Begründung
Prädikat besonders wertvoll
Es gab einmal einen großen Regisseur und Autor der 68er–Ära im deutschen Film, der extreme Filme machte und extreme Anforderungen an Teammitglieder und an sich selbst stellte. Natürlich ließ er im Amazonas ein komplettes Dampfschiff über einen Berg ziehen, marschierte zu Fuß von München nach Paris um Lotte Eisner zu besuchen, bestieg einen 6000er in Patagonien und wollte mit Messner einen Achttausender im Himalaya bezwingen, was dieser aber verhinderte und ihn zwangsweise im Basislager auf 5000 Meter zurückließ. Gascherbrum hieß der Berg. Und jetzt besteigt Werner Herzog wieder einen Himalayagipfel auf Spurensuche einer Expedition 17 Jahre zuvor. Nur ist es nicht Werner Herzog, sondern Christian Schwanenberger, der Herzog in Sprache und Sprachduktus so trefflich imitiert, daß man – bei geschlossenen Augen – Herzog leibhaftig zu hören glaubt. Ein Schwindel der besonderen Art und gleichzeitig hemmungslos albern. Ein Amüsement voller Spiel- und Experimentierfreude und ein Spiel mit den unterschiedlichsten filmischen Materialien. Kein Meisterwerk der Filmgeschichte, aber ein Meisterwerk des Nonsens. Aber nur für Kenner von Werner Herzog!