Die Jüdin und der Hauptmann - Eine Liebe in Minsk

Kinostart: 30.01.97
1994
Filmplakat: Die Jüdin und der Hauptmann - Eine Liebe in Minsk

Kurzbeschreibung

Lebensgeschichte einer deutschen Jüdin aus Hessen, die 1941 nach Minsk deportiert wurde, dem Ghetto entkam und 50 Jahre in der ehemaligen UdSSR verbracht hat
Prädikat wertvoll

Filminfos

Gattung:Dokumentarfilm; Biopic
Regie:Ulf von Mechow
Drehbuch:Ulf Michael von Mechow
Kamera:Reinhard Burgheim
Schnitt:Heike Fischer
Musik:Manfred Becker
Länge:92 Minuten
Kinostart:30.01.1997
Verleih:Basis Filmverleih
Produktion: Mechow, Ulf von, films etc. production, Hungen, Mechow, Ulf von, films etc. production, Hungen Hessischer Rundfunk, Frankfurt (Main)

Jury-Begründung

Prädikat wertvoll

Eindrucksvoll erzählen die Frauen über ihre Lebenssituation während des 2. Weltkrieges und ihre Rettung durch einen deutschen Hauptmann. Sukzessive entfalten sich ihre erschütternden Schicksale. Was nach der geglückten Rettung in den folgenden fünf Jahrzehnten geschah, wird nur angerissen und lässt viele Fragen offen. Ein sehr ausführlicher Kommentar ergänzt die individuellen Geschichten, mit allgemeinen Erläuterungen über die Zeitumstände. Dies droht den Film teilweise zu überfrachten.

Die gut recherchierten zeitgeschichtlichen Informationen werden durch teilweise noch nicht bekanntes Archivmaterial ergänzt. An traditionellen Formen orientiert sich die filmische Gestaltung. Aufgesetzt wirken die nachgestellten Szenen (Autofahrt), die den Off-Ton bebildern. Da diesem Kommentar so viel Raum gegeben wird, sind bei fehlendem Bildmaterial anscheinend beliebig andere Archivfotos benutzt worden, um Worte zu belegen, die dieses Kunstgriffes nicht bedurft hätten. Dabei ist es gerade das Fehlende und Ungesagte (Beziehung von Ilse zum Hauptmann und zu ihren Schwestern), das Irritationen erzeugt und zum Mitfühlen und Nachdenken anregt.