Die grellen Lichter der Großstadt
Kurzbeschreibung
Ein junger Journalist versucht, sein berufliches und privates Versagen mit Alkohol und Kokain zu kompensieren und versinkt immer tiefer in der Schein- und Neowelt des nächtlichen Manhattans.Filminfos
Gattung: | Spielfilm; Tragikomödie; Romanverfilmung |
---|---|
Regie: | James Bridges |
Darsteller: | Michael J. Fox; Kiefer Sutherland; Phoebe Cates |
Länge: | 107 Minuten |
Produktion: |
Jury-Begründung
Hier wird nicht mehr und nicht weniger geschildert als die Krise eines mittelmäßig begabten jungen Mannes aus guter Familie, der sich in New York eine Existenz aufzubauen versucht, an der Erreichung seines Ziels aber irritierend gehindert wird durch zwei Frauen: seine eigene, die ihn verlassen hat, um eine Mannequin-Karriere zu beginnen, und seine vor einem Jahr qualvoll gestorbene Mutter, von der er sich abzunabeln versucht. Die Mittel, zu denen der junge Mann greift, um seine Krise zu meistern, sind genau die falschen: Drogen. Jedoch am Ende, scheint es, wird er noch den Weg finden, der ihn aus dem grellen Neon der Großstadt hinausführt in das gedämpfte Licht eines normalen Lebens.Der Ausschuss honoriert mit dem höchsten Prädikat die Qualität der künstlerischen Mittel, die diese Geschichte zum Gleichnis erheben. Eine überhöhte Erzählweise durchsetzt die Chronologie mit Rückblenden und Traumsequenzen. Dass jemand mit dem Beruf und seinem Privatleben nicht zurechtkommt, wird nicht larmoyant geschildert, sondern in Anekdoten aufgelöst, oft nur in wenigen Bildern angedeutet, mit Humor angereichert. Klug dosiert begleitet Musik den jungen Mann auf seiner Suche nach sich selbst. Verführerisch lockt aus dem Hintergrund die Ablenkung: ein attraktives New York mit üppigen Parties und schicken Menschen. Dem setzt ein ungewohnt konservatives New York den Maßstab für Korrektheit und Anspruch entgegen: das traditionstreue Magazin, das in fünfzig Jahren nur ein einziges Mal eine Berichtigung bringen musste, feuert den jungen Mann, weil er in einem Manuskript zwei Fehler übersehen hat.
Die erschreckende Selbstverständlichkeit, mit der der Held Stimulanzen inhaliert (wie vermutlich Tausende seinesgleichen), um sich behaupten zu können, wird ohne erhobenen Zeigefinger, mehr beiläufig und nur in Bildern denunziert und damit unübersehbar: ein beängstigendes negatives Beispiel, eben ein Gleichnis. Als melodramatischen Einschub, eigentlich überflüssig, empfand der Ausschuss das andere Gleichnis, die Episode vom Koma-Baby, das nicht geboren werden will, doch wurde hierdurch der vorzügliche Gesamteindruck nicht beeinträchtigt.