Die Glücksritter

Kinostart: 16.12.83
1983
Filmplakat: Die Glücksritter

Kurzbeschreibung

Louis Winthorpe III ist der Geschäftsführer von Duke & Duke Commodities Brokers, dem Unternehmen der millionenschweren Brüder Randolph und Mortimer Duke, das Warentermingeschäfte betreibt und vermittelt. Er hat einen Butler namens Coleman, der ihn umsorgt, ist mit Penelope, der Nichte der Duke-Brüder, verlobt und verkehrt in den besten Kreisen. Der Gauner Billy Ray Valentine schlägt sich mit Betteln durchs Leben, indem er vorgibt, im Vietnam-Krieg Beine und Augenlicht verloren zu haben. Eines Tages treffen beide aufeinander, als Billy Ray vor einer Polizeikontrolle flieht und dabei Louis umrennt, der gerade aus dem „Heritage Club“ kommt. Billy Ray wird irrtümlich beschuldigt, Louis ausrauben zu wollen, und wird ins Gefängnis gesteckt.
Prädikat besonders wertvoll

Filminfos

Gattung:Komödie
Regie:John Landis
Darsteller:Dan Aykroyd; Ralph Bellamy; Jamie Lee Curtis; Eddie Murphy
Drehbuch:Herschel Weingrod; Timothy Harris
Kamera:Robert Paynter
Schnitt:Malcolm Campbell
Musik:Elmer Bernstein
Länge:117 Minuten
Kinostart:16.12.1983
FSK:16

Jury-Begründung

Prädikat besonders wertvoll

Der Film erzählt eine grotesk anmutende, vielfältig ins Komödiantische gehende Geschichte aus dem Milieu amerikanischer Börsenmakler. Zwei "alte" Hasen des Warentermingeschäfts - "Duke & Duke" - machen sich einen Spaß daraus, ihren etablierten Manager durch kalkulierte Kriminalisierung aus der Gesellschaft auszuschließen und an seine Stelle einen gestrauchelten Farbigen zu setzen - und dies aufgrund einer Ein-Dollar-Wette, in der es um die Austauschbarkeit des "Fähigen" unterschiedlichster Herkunft geht.
In stilsicherer, großartiger Inszenierung werden die aufeinander treffenden Charaktere entfaltet. Dialoge und Musik verdichten sinnvoll und in köstlicher Ironie diesen fingierten "Welten-Tausch". Als die beiden Opfer der Wette sich gegenseitig identifizieren und schließlich zusammengefunden haben, kommt es in psychologisch einleuchtender Figurenentwicklung zum gemeinsamen Racheakt, in der Form eine Ein-Dollar-Gegenwette: Die zwei Missbrauchten legen "Duke & Duke" mit humorvoll gezeichneter Börsenmentalität nun von sich aus "auf`s Kreuz"
- dabei umgeben von Situationspartnern, die diesen Triumpf voll mit auskosten. So sehen wir am Ende des von ihnen als alten Glücksrittern selbst inszenierten Rollentausches Duke & Duke verarmt von dannen ziehen - und mit ihnen eine in ihrer Absurdität ironisch entlarvtte Spekulationswelt, deren Kälte fremd bleibt.
Der Film wurde angesichts seiner professionellen, zum Teil großartigen Leistungen, vor allem angesichts seiner hintergründigen Dramaturgie, vom Ausschuss als "besonders wertvoll" eingestuft.