Die Geige

Jurybegründung

Die Situation eines alten Mannes, der, weil er Jude ist, die Geige abliefern muß, die ein Leben lang seine Arbeit und seine Kunst bestimmte. Die Situation eines Menschen, der zum Widerstand nicht mehr den Elan der Jugend aufzubringen vermag, auch wenn er ihn, wie der Film zeigt, immer wieder vor Augen hat, der aber, weil die Geige seine Liebe war und sicherlich auch sein wertvollster Besitz, diesen Gegenstand retten möchte und dabei selbst bei denen, die als seine Freunde oder als Glaubensbrüder Verständnis für ihn haben könnten, auf Angst oder Gefühlslosigkeit oder vielleicht nur Gleichgültigkeit stößt.

Dies alles ist mit zurückhaltenden Bildern in kleinen, nur andeutenden Szenen und gewiß nicht ohne Gefühl inszeniert. Ein Beispiel für das millionenhafte Geschehen des "jüdischen Abtransports", der Entwürdigung und der letztendlichen beruflichen und physischen Vernichtung menschlicher Existenz.
Prädikat besonders wertvoll

Filminfos

Gattung:Kurzfilm
Regie:Rudolf Ruzicka
Drehbuch:Karel Steigerwald
Kamera:Pavel Schnabel
Schnitt:Uta Ayoub
Musik:Helmut Pöllmann
Länge:11 Minuten

Jury-Begründung

Prädikat besonders wertvoll

Die Situation eines alten Mannes, der, weil er Jude ist, die Geige abliefern muß, die ein Leben lang seine Arbeit und seine Kunst bestimmte. Die Situation eines Menschen, der zum Widerstand nicht mehr den Elan der Jugend aufzubringen vermag, auch wenn er ihn, wie der Film zeigt, immer wieder vor Augen hat, der aber, weil die Geige seine Liebe war und sicherlich auch sein wertvollster Besitz, diesen Gegenstand retten möchte und dabei selbst bei denen, die als seine Freunde oder als Glaubensbrüder Verständnis für ihn haben könnten, auf Angst oder Gefühlslosigkeit oder vielleicht nur Gleichgültigkeit stößt.
Dies alles ist mit zurückhaltenden Bildern in kleinen, nur andeutenden Szenen und gewiß nicht ohne Gefühl inszeniert. Ein Beispiel für das millionenhafte Geschehen des "jüdischen Abtransports", der Entwürdigung und der letztendlichen beruflichen und physischen Vernichtung menschlicher Existenz.