Filminfos
Gattung: | Fantasy |
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Regie: | Andrew Adamson |
Darsteller: | Tilda Swinton; James McAvoy; Rupert Everett |
Drehbuch: | Christopher Markus; Ann Peacock; Andrew Adamson; Stephen McFeely (n.d. Roman von C.S. Lewis) |
Weblinks: | ; |
Länge: | 139 Minuten |
Kinostart: | 08.12.2005 |
Verleih: | Buena Vista Filmverleih |
Produktion: | Walt Disney Animations Studios, Walden Media; |
FSK: | 6 |
Jury-Begründung
Großbritannien zur Zeit des Zweiten Weltkrieges. Im Zuge der Kinderlandverschickung werden die vier Geschwister Lucy, Edmund, Peter und Susan in das Haus von Professor Kirke geschickt. Hier geraten sie durch einen magischen Kleiderschrank in die Welt des Königreichs von Narnia und sehen sich dort vor die Frage gestellt, ob sie „nur“ ihren Bruder retten sollen oder auch Verantwortung für das gesamte Reich zu übernehmen bereit sind.Ohne Frage ist „Narnia“ tricktechnisch absolut State of the Art. Es gelingt, eine durchweg einheitliche Ästhetik von erstaunlich realistischer Künstlichkeit zu kreieren, bei der es auch keinen Bruch zwischen der Optik der realen Welt und der von Narnia gibt. Dabei folgt „Narnia“ einer sehr klassischen Dramaturgie des Guten und Bösen. Es mag dem jungen Zielpublikum geschuldet sein, dass der gesamte Film von einer fast klinischen Reinheit gekennzeichnet wird, die gerade in der Anfangsszene des Films, der Bombardierung durch die deutsche Luftwaffe, für eine leider teilnahmslose Distanzierung der Zuschauer sorgt.
Getragen wird die Geschichte durch das starke Spiel insbesondere von Georgie Henley als kleine Lucy und Tilda Swinton als Weiße Hexe, die beide auf ihre Art die Szenerie beherrschen und den Zuschauer zu fesseln verstehen. Daneben fallen die Rollen des Fauns und die des Biberpaares sehr positiv auf, da sie immer wieder für abwechslungsreiche Akzente und Momente sorgen und gestisch ausdrucksstark agieren.
Die Verfilmung der literarischen und etwas aus der Zeit geratenen Vorlage von C.S. Lewis überzeugte den Bewertungsausschuss in erster Linie durch die Schaffung einer in sich geschlossenen, optisch opulenten Welt, bei der es zwar eine kindgerecht klare Gut-Böse-Zeichnung gibt, einzelne Charaktere jedoch Mutmaßungen über die individuelle Lagerwahl zulassen und dadurch eine emotionale Einbindung der Zuschauer verstärken können.
„Narnia“ bereichert das Fantasy-Genre auf technisch höchstem Niveau und lässt dadurch über dramaturgische Schwächen hinwegsehen.