Jurybegründung
Im ruhigen Erzählrhythmus inszeniert, mit überragenden darstellerischen Leistungen von Clint Eastwood und Meryl Streep und einer vor allem in Nah- und Großaufnahmen behutsamen und ausdrucksstarken Kamera gelang dem Regisseur Eastwood ein großer Film über die Liebe.Eine besondere Qualität muss man den von tiefer Menschlichkeit und Weisheit geprägten Dialogen zugestehen, die die ohne Action und ausgeprägte Handlungsstränge angelegte Geschichte durchgehend spannend machen.
Das Zusammenspiel von Clint Eastwood und Meryl Streep (Gestik, Mimik, Sprache) ist so intensiv, dass über weite Strecken auf untermalende Musik wohltuend verzichtet werden konnte. Wenn die Musik einsetzt, ist dies atmosphärisch behutsam und stimmig.
Ohne die Rahmenhandlung, die immer wieder den Bezug der Liebesgeschichte zur Realität, zur konformen, ja ausgeprägt konservativ-bürgerlichen Haltung des Umfeldes und in der Familie herstellt, würde dieser Film nicht seine eindrucksvolle Wirkung erzielen. Die Kinder der Farmersfrau Francesca haben in ihrer Rolle als Testamentsvollstrecker ihrer Mutter sicher keine Möglichkeit zu darstellerischen Glanzleistungen, spielen aber glaubhaft die charakterliche Veränderung und den menschlichen Reifungsprozess unter dem Eindruck des Studiums der mütterlichen Tagebücher.
Eastwoods Film ist ein Meisterstück, das anrührt, nachdenklich macht und vor allem einem älteren Publikum große Identifikationsmöglichkeiten bietet, ja letztlich Mut auch zu einer späten Liebe macht.
Filminfos
Gattung: | Drama; Spielfilm |
---|---|
Regie: | Clint Eastwood |
Darsteller: | Meryl Streep; Clint Eastwood; Annie Corley; Jim Haynie; Victor Slezak |
Drehbuch: | Richard LaGravenese |
Buchvorlage: | Robert James Waller |
Kamera: | Jack N. Green |
Schnitt: | Joel Cox |
Musik: | Lennie Niehaus |
Länge: | 134 Minuten |
Kinostart: | 28.09.1995 |
Verleih: | Warner |
Produktion: | Amblin Entertainment, Malpaso Production, Los Angeles, Calif. |
FSK: | 12 |
Jury-Begründung
Im ruhigen Erzählrhythmus inszeniert, mit überragenden darstellerischen Leistungen von Clint Eastwood und Meryl Streep und einer vor allem in Nah- und Großaufnahmen behutsamen und ausdrucksstarken Kamera gelang dem Regisseur Eastwood ein großer Film über die Liebe.Eine besondere Qualität muss man den von tiefer Menschlichkeit und Weisheit geprägten Dialogen zugestehen, die die ohne Action und ausgeprägte Handlungsstränge angelegte Geschichte durchgehend spannend machen.
Das Zusammenspiel von Clint Eastwood und Meryl Streep (Gestik, Mimik, Sprache) ist so intensiv, dass über weite Strecken auf untermalende Musik wohltuend verzichtet werden konnte. Wenn die Musik einsetzt, ist dies atmosphärisch behutsam und stimmig.
Ohne die Rahmenhandlung, die immer wieder den Bezug der Liebesgeschichte zur Realität, zur konformen, ja ausgeprägt konservativ-bürgerlichen Haltung des Umfeldes und in der Familie herstellt, würde dieser Film nicht seine eindrucksvolle Wirkung erzielen. Die Kinder der Farmersfrau Francesca haben in ihrer Rolle als Testamentsvollstrecker ihrer Mutter sicher keine Möglichkeit zu darstellerischen Glanzleistungen, spielen aber glaubhaft die charakterliche Veränderung und den menschlichen Reifungsprozess unter dem Eindruck des Studiums der mütterlichen Tagebücher.
Eastwoods Film ist ein Meisterstück, das anrührt, nachdenklich macht und vor allem einem älteren Publikum große Identifikationsmöglichkeiten bietet, ja letztlich Mut auch zu einer späten Liebe macht.