Filminfos
Gattung: | Spielfilm |
---|---|
Regie: | Barbet Schroeder |
Darsteller: | Jeremy Irons; Glenn Close; Ron Silver |
Drehbuch: | Nicholas Kazan |
Buchvorlage: | Alan Dershowitz |
Kamera: | Luciano Tovoli |
Schnitt: | Lee Percy |
Musik: | Mark Isham |
Länge: | 112 Minuten |
Kinostart: | 07.02.1991 |
Verleih: | Fox |
Produktion: | Reversal Films, Edward R. Pressmann Produktion |
FSK: | 12 |
Jury-Begründung
Der Prozess um den deutschstämmigen Claus von Bülow, der im Verdacht stand, seine wohlhabende Frau Sunny vergiftet oder zumindest in den Selbstmord getrieben zu haben, erregte in den USA zwar erhebliches Aufsehen, entbehrt andererseits jedoch jenes gewissen Appeals, dessen ein solches Ereignis bedarf um auch als Kinoprojekt interessant zu werden.Kann man eine Affäre, deren Angeklagter sich auf freiem Fuß, dessen Opfer sich noch immer in Koma befindet, überhaupt verfilmen? Barbet Schroeder versucht es, indem er die Geschichte ganz naiv aus der Sicht von Sunny, dem Opfer erzählen lässt, gleichsam aus der höheren Dimension zwischen Leben und Tod, und die ironische Verfremdung, die dadurch entsteht, teilt sich der übrigen Handlung mit. Diese besteht vor allem aus dem abendfüllenden Gegensatz zwischen der Arroganz des verurteilten Adeligen und dem besessenen Ehrgeiz des jüdischen Anwalts, der seinen Mandanten mit Erfolg, wenn auch zu einem gewissen Leidwesen, herauspaukt. Die ironische Distanz als künstlerische Form gestattet dann auch die intellektuelle Auseinandersetzung mit der amerikanischen Gerichtspraxis. Viel Fachtheorie, viele Dialoge, viele Rückblenden versuchen zwischen Dokumentation und Unterhaltung einen Aufgelockerten Ausgleich zu finden.
Den Hauptdarstellern gelingt es immerhin, ihren Figuren, die nicht gerade als Sympathieträger zu bezeichnen sind, viel Glaubwürdigkeit zu geben und das Unausgesprochene, Unaufgeklärte des Falls in ihr Spiel mit einzubeziehen. Dass Hassliebe beachtlichen Unterhaltungswert erzeugen kann, auch das beweist diese Story.