Des Teufels General
Jurybegründung
Der Film ist in Anlehnung an das Zuckmayerische gleichnamige Theaterstück gedreht worden, ändert es aber in entscheidenden Teilen entsprechend den andersartigen filmischen Möglichkeiten ab.Der Bewertungsauschuss hatte den Eindruck, dass die hier zugrunde gelegte Story des Films zwar an Tiefe hinter dem Bühnenwerk zurücksteht, darüber hinaus aber mit spezifisch filmischen Mitteln ein spannungsreiches Zeitbild vermittelt. Eine Auseinandersetzung, inwieweit " Des Teufels General" als Charakterfigur und bewusster bzw. getriebener Gegenspieler zum nationalsozialistichen System richtig gezeichnet ist, wie weit hier die Licht- und Schattenseiten richtig verteilt werden-, darüber wird die Meinung immer geteilt bleiben. Der Film ist sowohl in der schauspielerischen Leistung der Hauptdarstellerinnen und Hauptdarsteller gut gekonnt, wie auch vom Regisseur in einer liebevollen Weise bis in die individueller Charakterisierung auch der kleinsten Rollen hinein angelegt und durchgeführt worden, sodass seine künstlerische Gestalt hervorzuheben ist. Der Filmals Gesamteindruck erschüttert durch die lebensnah dargestellten Personen. Bauten und Fotografie müssenals überdurchschnittlich angesehen werden.
Der Film lässt aber andererseits eine Reihe von Wünschen offen und Mängel erkennen. Die wirkliche Problematik der handelnden Personen erscheint in manchen Teilen flach. Man hätte gewünscht, dass dies z.B nicht durch das stereotypische Greifen des Hauptdarstellers zum Alkohol unterstützt wird. Weiterhin kommen die Gegensätze zwischen den labilen Harras un dem konsequenten Oderbruch nicht so klar heraus, wie in dem Bühnenwerk, was auf die innere Unmöglichkeit der Übertragung eines Bühnendramas ins Filmische hindeutet. Der Film zeigt Gesamtproblematik in einer nivellierenden Weise. Die Grenzen seiner Möglichkeiten werden hier sichtbar.
Trotzdem hat der Film als Gesamtleistung durch seine künstlerische Gestalt eine echt aufrüttelnde Wirkung.
Filminfos
Gattung: | Drama; Kriegsfilm |
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Regie: | Helmut Käutner |
Darsteller: | Curd Jürgens; Marianne Koch; Viktor de Kowa |
Drehbuch: | George Hurdalek; Helmut Käutner |
Kamera: | Albert Benitz |
Schnitt: | Klaus Dudenhöfer |
Länge: | 117 Minuten |
Kinostart: | 23.02.1955 |
Verleih: | Europa Filmverleih |
Produktion: | Real Film GmbH, Real-Film GmbH, Hamburg |
FSK: | 12 |
Jury-Begründung
Der Film ist in Anlehnung an das Zuckmayerische gleichnamige Theaterstück gedreht worden, ändert es aber in entscheidenden Teilen entsprechend den andersartigen filmischen Möglichkeiten ab.Der Bewertungsauschuss hatte den Eindruck, dass die hier zugrunde gelegte Story des Films zwar an Tiefe hinter dem Bühnenwerk zurücksteht, darüber hinaus aber mit spezifisch filmischen Mitteln ein spannungsreiches Zeitbild vermittelt. Eine Auseinandersetzung, inwieweit " Des Teufels General" als Charakterfigur und bewusster bzw. getriebener Gegenspieler zum nationalsozialistichen System richtig gezeichnet ist, wie weit hier die Licht- und Schattenseiten richtig verteilt werden-, darüber wird die Meinung immer geteilt bleiben. Der Film ist sowohl in der schauspielerischen Leistung der Hauptdarstellerinnen und Hauptdarsteller gut gekonnt, wie auch vom Regisseur in einer liebevollen Weise bis in die individueller Charakterisierung auch der kleinsten Rollen hinein angelegt und durchgeführt worden, sodass seine künstlerische Gestalt hervorzuheben ist. Der Filmals Gesamteindruck erschüttert durch die lebensnah dargestellten Personen. Bauten und Fotografie müssenals überdurchschnittlich angesehen werden.
Der Film lässt aber andererseits eine Reihe von Wünschen offen und Mängel erkennen. Die wirkliche Problematik der handelnden Personen erscheint in manchen Teilen flach. Man hätte gewünscht, dass dies z.B nicht durch das stereotypische Greifen des Hauptdarstellers zum Alkohol unterstützt wird. Weiterhin kommen die Gegensätze zwischen den labilen Harras un dem konsequenten Oderbruch nicht so klar heraus, wie in dem Bühnenwerk, was auf die innere Unmöglichkeit der Übertragung eines Bühnendramas ins Filmische hindeutet. Der Film zeigt Gesamtproblematik in einer nivellierenden Weise. Die Grenzen seiner Möglichkeiten werden hier sichtbar.
Trotzdem hat der Film als Gesamtleistung durch seine künstlerische Gestalt eine echt aufrüttelnde Wirkung.