Des Kindes Mozart@sotto voce in der Nacht
Filminfos
Gattung: | Experimentalfilm; Kurzfilm |
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Regie: | Nina Kupczyk |
Darsteller: | Thomas Schunke; Andrim Emini; Nadja Grotefendt; Hinderk Emrich |
Drehbuch: | Nina Kupczyk |
Kamera: | Holger Jungnickel |
Schnitt: | Pawel Wlodraczyk; Matthias Herbst; Irina Lass |
Musik: | Nina Kupczyk; Tom Oswald |
Länge: | 34 Minuten |
Kinostart: | 19.05.2009 |
Produktion: | Hochschule für Angewandte Wissenschaften Hamburg HAW |
Jury-Begründung
Nach der Sichtung des Filmes setzte sich die Jury in der Diskussion sehr lang mit der Frage auseinander, ob dies die Dokumentation einer Performance oder eine eigenständige filmische Arbeit um diese Performance sei.Bei der inhaltlichen Bewertung des Spiels um die Frage, was es bedeutet, ein Genie mit Namen Mozart zu sein, ist die Bereitschaft zum subjektiven Zugang des Zuschauers zunächst vorauszusetzen. Dass dieser mehr oder weniger zustimmend ausfallen kann, ist verständlich.
Mit eindrucksvollen Bildkompositionen aus drei Perspektiven interpretiert die Performance die drei verschiedenen Ichs des Wunderkindes Mozart, zeigt sein ambivalentes Verhältnis zum Vater, seine Suche nach Liebe und Anerkennung, sein Umgang mit dem eigenen Genius, sein seelisches Einbringen in die eigene Musik.
Man erkennt die Dramaturgie der Brüchigkeit, leidet aber auch unter der Überfrachtung der Bilderflut und ständigen Repetitionen ohne klare Strukturen. Eindeutig handelt es sich letztendlich doch um eine klar erkennbare und wichtige filmische Arbeit, die über ein „Theater im Film“ hinausweist.
Die filmische Leistung liegt besonders beim Einsatz der Kamera, die auf verschiedenen Ebenen und reizvollen Blickwinkeln das Geschehen beobachtet. Schöne Kontraste mit Licht und Schatten, mit bewussten Überstrahlungen und einer gezielt eingesetzt variablen Farbgebung verstärken das Ergebnis. Und dann noch der reizvolle Einfall der Viragierung von Bildsequenzen, die kunstvoll das ausgewählte Material zusammenmontiert.