Der wilde Schlag meines Herzens

Kinostart: 22.09.05
2005
Filmplakat: Der wilde Schlag meines Herzens

FBW-Pressetext

Intensive Charakterstudie eines jungen Miethais und Geldeintreibers in bester Tradition des franz. Realismus und mit überzeugenden Darstellern. Selbstfindung im Spannungsfeld von Gewalt und Liebe zur Musik.
Prädikat besonders wertvoll

Filminfos

Gattung:Drama
Regie:Jacques Audiard
Drehbuch:Jacques Audiard; Tonio Benacquista (n.d. Film. v. James Toback)
Weblinks:;
Länge:96 Minuten
Kinostart:22.09.2005
Verleih:Concorde
Produktion: Why Not Productions, Sedif; France 3 Cinema; Cofimage 15; Canal+ ; Cine Cinéma;
FSK:16

Jury-Begründung

Prädikat besonders wertvoll

Jacques Audiards Film ist ein faszinierendes Psychogramm eines jungen Mannes, der sich in einem schmerzhaften Prozeß der Selbstfindung befindet. Wie sein Vater ist er im halb-legalen, manchmal brutalen und auch menschenverachtenden Immobiliengeschäft in Paris tätig. Einerseits will er sich von der zwanghaften inneren Abhängigkeit von seinem Vater befreien, läßt sich aber immer wieder, in Sorge um ihn, auf heikle Hilfsdienste für ihn ein.
Seine Geschäftspartner im harten Immobiliengeschäft stoßen ihn zusehends ab, zu festen Beziehungen mit Frauen fehlt ihm die Ruhe und Reife. Wie ein Akt der Selbstfindung und auch -befreiung erscheint seine Flucht in die Welt der Klaviermusik. Mit Hilfe einer chinesischen Klaviervirtuosin versucht er, fanatisch ehrgeizig sein durchaus vorhandenes Talent zur Perfektion zu bringen.
Romain Duris verkörpert die vielschichtige, schillernde Figur des Tom auf perfekte Weise. Eindrucksvoll sein variationsreiches Spiel eines Mannes, der zwischen hypernervösen Stimmungen, brutalen Ausfällen und schmerzhaftem Verlangen nach musikalischer Erfüllung pendelt. Ein besonderes Lob verdient die Kamera: In zumeist dunkel gehaltenen Szenen arbeitet sie den Stimmungen und actionreichen Momenten entsprechend beweglich, dann wieder mit sensiblen ruhigen Einstellungen auf Gesichter und Hände. Die musikalische Begleitung unterstreicht auf differenzierte Weise die Stimmungslage des Protagonisten.
Alles in allem ist dies ein gelungenes Stück Kino des neuen französischen Realismus.