Der vierte König

Jury-Begründung

Prädikat besonders wertvoll

Ein Zauberreich für Erwachsene wie für Kinder entwirft der 26-minütige Animationsfilm „Der vierte König“. Die Geschichte von König Mazzel und seinem Kamel wird zu einer unterhaltsam-besinnlich-witzigen Reise. Auf dem Weg nach Bethlehem, zu dem neugeborenen Kind, werden sie immer mehr zu Nachzüglern, weil es ständig neue Aufgaben und gute Werke zu tun gibt. Sie retten ein junges Mädchen aus einem Sandsturm, geleiten eine verirrte Karawane, bringen Licht und Lebensmittel in ein dunkles Dorf und lassen sich versklaven, um versklavte Kinder zu retten. So kommen sie mit leerer Hand, aber mit vollen Herzen nach Bethlehem, haben auf sozusagen eigene Faust „ihre“ Weihnachtsbotschaft gefunden und verbreitet.
Diese universelle Weihnachtsgeschichte erzählt die wunderschöne Animation ohne jeden Zeigefinger, ohne Längen, voller Einfälle und in filmischen Bildern. Überzeugend ist die Erzählperspektive: Mazzels Kamel Chamberlin ist die Hauptfigur, in der deutschen Synchronisation gesprochen von Ilja Richter. Wie die Figuren und wie das Kamel Chamberlin sich bewegen, hat einen eigenen Reiz. Poetisch und bezaubernd sind viele Filmdetails, zum Beispiel die Burgen und Oasen in der Wüste oder das Schattenspiel an der Wand. Die Musik des schwedischen Komponisten Martin Brandqvist ist stimmig. Dem Schweizer Regisseur Ted Sieger ist ein herausragender Animationsfilm gelungen.