Der Verrückte, das Herz und das Auge

Kurzbeschreibung

Ein Animationsfilm nach Edgar Allan Poe.
Prädikat wertvoll

Filminfos

Gattung:Animationsfilm; Kurzfilm
Regie:Annette Jung; Gregor Dashuber
Drehbuch:Annette Jung
Länge:8 Minuten
Verleih:Filmuniversität Babelsberg Konrad Wolf
Produktion: Hochschule für Film und Fernsehen "Konrad Wolf" Potsdam-Babelsberg
FSK:12

Jury-Begründung

Prädikat wertvoll

Man muss Edgar Allan Poes berühmte Erzählung „Das verräterische Herz“ nicht kennen, um eine Ahnung von der Kraft der ursprünglichen Erzählung selbst in dieser leicht parodistischen Trickfilm-Adaption zu bekommen.

Die Geschichte von dem Sohn, der seinen alten Vater umbringt, weil er nicht länger dessen starrendes Auge ertragen kann und dann von seinem schlechten Gewissen an den Galgen geliefert wird, wird hier dramatisch überzogen in grellen Farben umgesetzt. Die Betonung liegt dabei auf der Darstellung des Wahnsinns, symbolisiert durch den erratischen Zeichenstil und die inspirierte Musik, die überzeugend Kompositionen aus klassischen Horrorfilmen zitiert oder als Vorbilder nutzt.

Originell sind auch kleine Anspielungen am Rande, die auf den geistigen Vater dieser Horror-Erzählung verweisen: Hinter einem dicken Buch mit der Aufschrift „Poe“ verbirgt sich der Rabe, der in Poes gleichnamiger Ballade einen gruseligen Auftritt hat.

Allerdings sind dann doch manche Momente dieser kleinen Literatur-Adaption allzu verworren, zu hektisch und zu schrill, um das Thema der literarischen Vorlage, die Konfrontation von Schuld und Sühne, die den Mörder in Seelenqualen und schließlich in den Wahnsinn treibt, wirklich überzeugend in animierte Bilder umzusetzen.