Der stählerne Vorhang

1987

Kurzbeschreibung

Ein zu lebenslanger Haft Veruteilter verfasst ein erfolgreiches Theaterstück. Auf Betreiben einer Journalistin wird er benadigt. Er sammelt seine Knasttruppe um sich und geht mit ihr auf Tournee.
Prädikat wertvoll

Filminfos

Gattung:Spielfilm
Regie:John Hancock
Länge:119 Minuten
Produktion:

Jury-Begründung

Prädikat wertvoll

Der Bewertungsausschuss hat dem Film mit 4:1 Stimmen das Prädikat "wertvoll" erteilt.

Die Handlungslinie dieses mit professionellem Aufwand inszenierten Films wird von dem verzweifelten Kampf eines zu lebenslänglicher Haft Verurteilten bestimmt, der sich wahllos durch die Gefangenenbibliothek liest und schließlich selbst ein Theaterstück schreibt. In diesem werden die unwürdigen Lebensbedingungen des Alltags hinter den Haftmauern so angeprangert, dass er schließlich seine Begnadigung erreichen kann. Diese verdankt er wesentlich dem engagierten Zusammenspiel mit einer Kritikerin, die zur Premiere ins Gefängnis gekommen ist und nun alles daran setzt, dem "Theater der gerade noch Davongekommenen" draußen weiterzuhelfen. Dabei wird dramaturgisch eine große Bandbreite zwischen der Sozialdokumentation - vor allem in der Dynamik gruppengebundener Rollenprozesse- und dem Übergang in die Musikalität einer Revue gezogen.

Die Glaubwürdigkeit der Rollen -sieht man von allzu viel Sentimentalität und "Blumensymbolik" an mehreren Erzählpunkten ab -, die Charakterentwicklungen der wesentlichen Handlungsträger bleiben dennoch im Kern ebenso packend wie die von der Kamera detailgenau "protokollierte" Atmosphäre einer Strafanstalt. Die Revolte, zu der eine anstaltsinterne Vorführung des ständig realistischer und erfolgreicher werdenden Ensembles der Entkommenen schließlich führen soll, kann dagegen kaum überzeugen.