Filmplakat: Der Schatz

FBW-Pressetext

Der 10minütige Animationsfilm von Francie Nippe entführt den Zuschauer in eine schöne, mit kräftigen Farben gezeichnete Gartenlandschaft, in der ein kleines Mädchen nichts lieber tut, als gemeinsam mit seinem Opa die Welt zu entdecken. Sie pflücken Äpfel, pflanzen Bäume, spielen im Laub. Doch eines Tages kann der Opa nicht mehr in den Garten kommen und das Mädchen muss lernen, Abschied zu nehmen. Und dank eines Schatzes, den sie von ihrem Opa geschenkt bekommen hat, schafft es das Mädchen seine Trauer zu überwinden und die Welt wieder mit anderen Augen zu sehen. Die von sanften Gitarrenklängen untermalten fantasievollen Bilder regen zum Träumen und Verweilen an und verleihen dem Film eine besondere Kraft. Dank ihrer ruhigen Erzählweise eignet sich Francie Nippes wunderschöne Geschichte schon für die ganz kleinen Zuschauer.
Prädikat besonders wertvoll

Filminfos

Gattung:Animationsfilm; Kurzfilm
Regie:Francie Nippe
Drehbuch:Francie Nippe
Kamera:Ina Findeisen
Schnitt:Stefan Urlaß
Musik:Christian Helm; Andreas Vorwerk
Länge:9 Minuten
Produktion: Francie Nippe
Förderer:BKM; KJDF; Kulturstiftung Sachsen; SLM

Jury-Begründung

Prädikat besonders wertvoll

Ein kleines Mädchen, das viel Zeit bei seinen Großeltern verbringt, wird mit den schönen, aber auch den unerbittlichen Naturgesetzen konfrontiert: Alles Werden bedeutet auch Vergehen, aber auch daraus kann wieder Neues entstehen. Gezeigt wird dieser Kreislauf des Lebens in dem schönen, ruhig inszenierten Animationsfilm, dessen ebenfalls eher zurückhaltende, wenn auch manchmal ein wenig eintönige Gitarrenmusik die Stimmung von Sommer, Herbst und Winter unterstreicht. Dies lässt sich auch am Beispiel des Schatzes zeigen, den das Mädchen in einem vom Großvater geschenkten Kästchen aufbewahrt: Apfelkerne, die später nach dem Tod des geliebten Großvaters zum Symbol des ewigen Kreislaufs des Lebens werden. Große Themen wie Leben, Tod, Verlust, Schmerz und Liebe, die diesen Tod überdauert werden hier in kindgemäßer Form und Farbgestaltung erzählt. Es ist eine kleine, stille Geschichte, die aber immer wieder durch poetische Momente einen besonderen Reiz erhält. Da schwimmt zum Beispiel das Mädchen durch einen riesigen Laubhaufen, dessen goldgelbe Blätter sich in ihrer Phantasie in Fische verwandeln, da liegt der schwerkranke Großvater gemeinsam mit seiner Enkelin in einem endlos langen weißen Bett, das vielleicht sogar die Brücke ins Jenseits symbolisiert, da trägt ein unermüdlicher Igel den Apfel so lange zum Laubhaufen, bis es ihm gelingt, diesen Schatz im sicheren Blattwerk zu retten. Gedreht wurde dem Stoff entsprechend in gelungener Legetechnik. Eine kleine Schwäche hat dieser an sich so runde Film allerdings zu Beginn, wenn mit zu vielen Worten die Poesie der starken Bilder geradezu „zugetextet“ wird. Dennoch ist es dieser zum großen Teil gelungene Versuch, die schweren Themen Verlust, Trost und Hoffnung in knapp zehn Minuten Animationsfilm aufzubereiten, wert, mit dem Prädikat „besonders wertvoll“ ausgezeichnet zu werden.