Der Postbote
Kurzbeschreibung
Ivan ist ein Einbrecher. Eine Sache unterscheidet ihn aber von den Kollegen seiner Zunft. In jeder Wohnung, in die er einsteigt, macht er ein Selbstporträt in einem der dort gefundenen Kleidungsstücke. Sein Leben verläuft so lange reibungslos, bis er bei einem Shooting unerwartet überrascht wird.Filminfos
Gattung: | Kurzfilm; Fiction |
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Regie: | Alexander Alaluukas |
Darsteller: | Dario Lehner; Linda Stelzner |
Drehbuch: | Alexander Alaluukas |
Kamera: | Oliver Kölle |
Schnitt: | Oliver Thomas |
Musik: | Frederik Eichelbaum |
Webseite: | alaluukas.com; |
Länge: | 7 Minuten |
Produktion: | Alexander Alaluukas |
Jury-Begründung
Ein Mietshaus, der Hauseingang, im Vordergrund der Lenker eines Fahrrads. Ein versteckter Beobachter oder ein routinierter Blick? Ein Geheimnis oder etwas ganz Offensichtliches? Eine lange Einstellung, schwarz-weiß das Bild. Dann eine Stimme - „die Post ist da“ und die Tonebene gibt das Treppensteigen wieder, das laute Atmen ist zu hören.Dieser Einstieg in den Film deutet auf einen Thriller hin, die Spannung steigt, aber die Erwartungen erfüllen sich dann doch ganz anders. Der Film gleitet nun in eine scheinbare Normalität, die natürlich keine ist.
Alle Klischees werden im Kopf abgerufen: der Postbote, die Hausfrau, das Negligé, die Domina. Alles das kann sein oder auch nicht. Die Bildsprache verändert sich, Schnitte werden schneller, die anfangs begonnene Form der langen Einstellungen, der Kadrierung wird bedingt weiter entwickelt.
Wenn der „Postbote“ das Haus wieder verlässt und eine Stimme im off wieder ankündigt, „die Post ist da“, so mag sich jeder Zuschauer selbst überlegen, was nun folgen könnte.
Idee und Stoff haben Potential, das sich im vorgelegten Film nach Ansicht der Jury leider nur teilweise entfaltet. Die Genremerkmale, die dem Film seinen individuellen Ausdruck geben, werden noch zurückhaltend genutzt. Die zur Verfügung stehenden handwerklichen Mittel werden eingesetzt, wirken aber etwas unentschieden.
Die Jury sieht darin jedoch definitiv Talent, das eine weitere positive Entwicklung erwarten lässt. Daher entschied sie sich mehrheitlich für das Prädikat „wertvoll“.